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28.03.2019 Jochen Kauper

Daimler und Geely: smart wird chinesisch – welche Aktie wird davon am meisten profiteren?

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Daimler

Daimler bringt seinen Kleinwagen Smart in ein Joint Venture mit Geely ein. Die nächste Generation des Kleinwagens soll schon in einer neuen, eigens dafür gebauten Fabrik in China gebaut werden. Das teilten Daimler und Geely am Donnerstag mit. Die neuen Modelle sollen rein elektrisch fahren. Marktstart ist 2022. Langfristig wird Geely von dem Deal weitaus mehr profitieren als Daimler.

Daimler bringt neben der Marke auch das Konzept des Kleinwagens in das 50:50-Joint-Venture ein, während Geely sich um die Entwicklung kümmern soll. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Das Gemeinschaftsunternehmen soll bis Ende 2019 gegründet werden. Am bisherigen Smart-Produktionsort in Hambach werden künftig Kompaktwagen von Daimlers neuer Elektromarke EQ produziert.

Sorgenkind smart – Geschickter Schachzug von Li Shufu
Seit Jahren bereitet der Kleinwagen smart dem Daimler-Konzern Kopfzerbrechen. Das Absatzziel von 200.000 Autos pro Jahr wurde nie erreicht.  2004 hatte die Marke ihr Hoch mit rund 150.000 verkauften Einheiten – weltweit - erreicht. 2018 gingen die Verkaufszahlen um vier Prozent auf 130.000 smart zurück.

Besonders Geely-Gründer Li Shufu, der 9,7 Prozent der Anteile an Daimler hält, hatte sich lange um einen Deal mit Daimler bemüht. Jetzt kann der umtriebige Firmenlenker, der bereits die Marken Volvo, The London Taxi und Lotus gekauft hat, endlich Vollzug melden.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut ordnet den Geely-Deal als geschickten Schachzug ein. „Dann kommt Daimler mit dem Elektro-Smart nach China und hat mit Geely eine zweite große Verkaufsorganisation. Das zeigt übrigens, dass Li Shufu schon ein Manager und Besitzer ist, der mit Kooperationen alle seine Kinder versucht erfolgreich zu machen. Also nicht unsympathisch und völlig das Gegenteil dessen, was viele Politiker in Berlin Tag und Nacht erzählen. Vielleicht sind die Chinesen angenehmer und besser als mancher Amerikaner oder Saudi“, sagt Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

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Trendsetter China
Der Elektro-smart hat sicherlich gute Voraussetzungen, in den nächsten Monaten fleißig Punkte zu sammeln. China ist der größte Markt für Elektroautos. Die Regierung plant zwar, die Subventionen für E-Autos in China drastisch zu kürzen, dennoch ist und bleibt China der Trendsetter in Sachen E-Mobility. Die Zahl der E-Autos in Chinas soll ich den nächsten Jahren von 1,27 Millionen E-Autos auf 7 Millionen steigen.

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Quelle: Statista

Daimler: Abwarten!
"Für Daimler könnte die Zusammenarbeit mit Geely sehr erfolgreich werden. Geely hätte mit Daimler die Chance, ein richtiges Gegengewicht gegen die Großen der Welt – VW und Toyota – zu werden. Was unter Schrempp mit der Hochzeit im Himmel mit Chrysler nicht funktioniert hat, ist mit chinesischer Ausrichtung wirklich spannend. Wir sollten nicht zu viel über die Imperialisten am anderen Ende der Seidenstraße sprechen, sondern die Chancen sehen", sagt Autoexperte Dudenhöffer.

Was die Aktien betrifft, so hat das Daimler-Papier nach wie vor den Rückwärtsgang eingelegt. Die nächste stärkere Unterstützung liegt im Bereich von 48,50 Euro. Solange sich kein klarer neuer Aufwärtstrend etabliert, heißt es abwarten!

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Geely-Aktie bleibt spannend
Smart passt bei Geely sehr gut ins Portfolio. Die gesamte Produktpalette von Geely profitiert in erster Linie durch den Technologie-Transfer der Marken Volvo, Lotus oder The London Taxi. Diese werden allerdings in der Geely-Holding bilanziert. Die Käufer der Geely-Aktie erwerben „nur“ das China-Geschäft mit den Marken Geely, Emgrand sowie Lynk & Co.
In den nächsten Jahren jedenfalls wird Geely 30 neue Elektroflitzer auf den Markt bringen. Das passt!
Die Geely-Aktie legte eine Konsolidierung bis auf die Unterstützung bei 13,40 HongKong-Dollar auf das Parkett. Seit wenigen Tagen hat das Papier wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Jetzt gilt es, die wichtige 200-Tage-Linie bei 16,00 HongKong-Dollar oder umgerechnet 1,80 Euro zu knacken. Das langfristig positive Szenario bleibt intakt.

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