Es ist ein überwiegend tristes Bild, welches die deutsche Chemiebranche im heutigen Handel abgibt. Denn es dominieren ganz klar die roten Vorzeichen. Während sich das Minus bei BASF noch in Grenzen hält, verlieren die Evonik-Papiere fast drei Prozent und Lanxess (allerdings nach starkem Vortag) sogar sieben Prozent (mehr dazu lesen Sie hier). Doch Covestro ragt hier positiv heraus.
So verteuern sich die Anteilscheine des Leverkusener Spezialchemiekonzerns um satte fünf Prozent. Der Grund ist, dass man am Markt wieder deutlich zuversichtlicher wird, dass die Übernahme durch den Ölriesen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten doch noch von der EU-Kommission abgesegnet wird. Die EU-Wettbewerbshüter hatten Ende Juli ein vertieftes Prüfverfahren nach den neuen Vorschriften zu ausländischen Subventionen eingeleitet. Hintergrund ist die Sorge, dass die staatliche Unterstützung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Adnoc einen unfairen Vorteil im europäischen Wettbewerb verschaffen könnte.
Doch heute berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass Adnoc zu weiteren Zugeständnissen bereit sein soll. Dementsprechend könnten bereits in der kommenden Woche die Weichen dafür gestellt werden, dass auch die EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme in zweistelliger Milliardenhöhe geben wird.
Der zwischenzeitliche Schock scheint mittlerweile verdaut zu sein. Es bleibt dabei: Es wäre eine große Überraschung, sollte der zuvor über viele Monate sorgsam vorbereitete Deal doch noch scheitern. Voraussichtlich werden die Beteiligten aber eine Lösung der Probleme finden. Wer die Covestro-Papiere im Depot hatte, dürfte diese vermutlich ohnehin schon an Adnoc angedient haben und kann daher derzeit ohnehin nur abwarten, was passieren wird. Durch den jüngsten Kursrückgang rutschte die Aktie indes auch unter den Stoppkurs bei 54,00 Euro und wird nun nicht mehr als laufende Empfehlung geführt.
24.09.2025, 14:31