Zugegeben, es ist bei Covestro weiterhin sehr viel Geduld gefragt. Einem schier endlos langen Gesprächs- und Verhandlungsmarathon mit dem Energieriesen Adnoc folgt nun eine relativ lange andauernde Phase, in der die Übernahme des Chemieherstellers geprüft wird. Erst dann können sich die Anteilseigner des ehemaligen DAX-Konzerns über 62 Euro je Aktie freuen.
Immerhin geht es Schritt für Schritt voran. So wurde etwa in der Vorwoche eine wichtige regulatorische Hürde genommen: Die Europäische Kommission hat die Übernahme genehmigt. Ihrer Ansicht nach ist der Deal „wettbewerbsrechtlich unbedenklich“. Schließlich seien Covestro und Adnoc „auf unterschiedlichen Ebenen der chemischen und petrochemischen Lieferkette tätig“.
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Mittwochsausgabe) erklärte Covestro-Chef Markus Steilemann, dass man sich mit den übrigen Kartellbehörden in konstruktiven Gesprächen befinde. Er betonte: „Wir erwarten keine Probleme und sind im Zeitplan.“ Auf die Frage, wann das Leverkusener Unternehmen nach drei Nettoverlusten in Folge 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben werde, zeigte sich Steilemann etwas zurückhaltend: „Wir geben keine Prognose ab zum Konzerngewinn, sondern nur zum Betriebsergebnis. (...) Klar ist: Wir tun alles, um unser Ergebnis zu verbessern. Deshalb haben wir vor einem Jahr ein Transformationsprogramm gestartet, das die Kosten weiter senken und neue Umsätze generieren sollen."
Es bleibt dabei: Bei der Covestro-Aktie ist nach wie vor Geduld gefragt, bis sämtliche Wettbewerbsbehörden grünes Licht für die Übernahme des ehemaligen DAX-Konzerns durch den Ölriesen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gegeben haben. Voraussichtlich dürfen sich die Anteilseigner des Leverkusener Chemieproduzenten im Laufe des zweiten Halbjahres über 62,00 Euro je Aktie freuen.