Die Aktie von CoreWeave springt heute in die Höhe. Das liegt nicht nur am KI-Rückenwind durch Oracle. Der von Nvidia unterstützte KI-Infrastruktur-Spezialist sieht die Investitionswelle in Künstliche Intelligenz erst am Anfang. Die wilde, volatile Fahrt geht bei dem Hyperscaler damit unvermindert weiter.
Die Euphorie um CoreWeave lebt wieder auf: Am Mittwoch zieht die Aktie des von Nvidia unterstützten Cloud-Spezialisten um zeitweise über 19 Prozent an. CEO Michael Intrator nutzte die Bühne der Goldman Sachs Communacopia-Konferenz, um die Dimension der Nachfrage nach Rechenkapazität für Künstliche Intelligenz zu verdeutlichen.
„Die Tiefe, die Breite und das Ausmaß der Nachfrage sind überwältigend“, erklärte Intrator. Die Kapazitäten von Hyperscalern, Unternehmen und staatlichen Akteuren reichten kaum aus, um die enormen Anforderungen von OpenAI und anderen Branchengrößen zu bedienen.
CoreWeave zählt zu den heißesten IPOs des Jahres. Doch die Kursentwicklung seit dem Debüt war alles andere als geradlinig: Binnen eines Monats verlor das Papier zwischenzeitlich rund 20 Prozent. Hauptgründe waren ein deutlich höherer Quartalsverlust als erwartet sowie stark gestiegene Investitionen in Infrastruktur. Die Kapitalausgaben kletterten zuletzt um eine Milliarde Dollar auf Rekordniveau und könnten im laufenden Quartal nochmals um 500 Millionen Dollar steigen.
Die Finanzierung dieser Expansion erfolgt größtenteils über Schulden – ein Punkt, der Anleger nervös macht. Analysten rechnen damit, dass CoreWeave in diesem Jahr noch mehrere Milliarden Dollar frisches Fremdkapital aufnehmen muss. Zudem belasteten zuletzt Insider-Verkäufe nach Ablauf der IPO-Sperrfrist den Kurs. Intrator verteidigte dennoch den Kurs: „Die Nutzung von Fremdkapital ist für uns der effizienteste Weg, das Wachstum zu finanzieren.“
JPMorgan-Analyst Mark Murphy spricht von einer „wilden, volatilen Fahrt“, die Investoren nur mit entsprechender Risikobereitschaft durchstehen könnten. Zwar preise der Markt derzeit eher ein „Glas-halb-leer-Szenario“ ein. Sollte die allgemeine Wirtschaftslage jedoch ins Wanken geraten, dürfte CoreWeave überproportional leiden.
CoreWeave bleibt ein Hochrisiko-Investment. Die Nachfrage nach KI-Infrastruktur könnte das Unternehmen langfristig zu einem Schwergewicht machen. Kurzfristig aber sollten Anleger starke Schwankungen einplanen. Die Aktie ist nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Wer die KI-Welle reiten will, setzt besser auf den Künstliche Intelligenz Index von DER AKTIONÄR. Dieser streut das Risiko auf mehrere Player – von Chip-Giganten bis hin zu Software-Champions – und bleibt die clevere Alternative für langfristig orientierte Anleger. Mehr Infos zum Index gibt es hier.
10.09.2025, 19:10