CoreWeave: +175 Prozent in 30 Tagen – wie viel Luft hat die Aktie noch?

CoreWeave ist der derzeit dank der starken Verbindung zum Ankeraktionär Nvidia der am schnellsten wachsende Anbieter von KI-optimierter Cloud-Infrastruktur. Seit dem Tief am 21. April bei 33,52 Dollar kletterte die Aktie in den vergangenen vier Wochen zeitweise um mehr als 175 Prozent. Nun haben Moody’s und S&P Ratings zum Unternehmen veröffentlicht. DER AKTIONÄR verrät die Details.

Moody’s bewertet den KI-Konzern mit einem Corparate Family Rating von Ba3, mit stabilem Ausblick. Die neu aufgenommenen 1,5 Milliarden Dollar Schulden wurden von Moody’s mit B1 bewertet. S&P zieht nach und bewertete CoreWeave ebenfalls: Das Emittentenrating liegt bei B+, das Anleihenrating bei B, ebenfalls mit stabilem Ausblick.

Die speziell auf KI-Workloads ausgerichtete Infrastruktur setzt auf aktuelle GPUs von Nvidia - ein klarer Wettbewerbsvorteil, da der KI-Riese Hauptinvestor ist. Hinzu kommen langfristige Verträge mit Hyperscalern und KI-Laboren mit einem Auftragsbestand von insgesamt fast 26 Milliarden Dollar.

Dennoch bleiben Risiken: Hohe Investitionskosten, ein hoher Cashflow-Bedarf und eine starke Kundenkonzentration machen CoreWeave anfällig: Mehr als 60 Prozent des Umsatzes kamen im vergangenen Jahr von Microsoft.

Beide Rating-Agenturen sehen Potenzial. Gelingt es, die Schuldenlast von zuletzt 9,3 Milliarden Dollar zu senken, die Kundenbasis zu diversifizieren und die Margen zu verbessern, sind bessere Ratings möglich. Nachdem starken Kursanstieg ist die Aktie jedoch heiß gelaufen: Schätzungen zu folgen wird das Unternehmen 2027 erstmals profitabel wirtschaften. Das KGV dürfte dann bei 40 liegen. Zum Vergleich: Nvidia wird aktuell mit einem erwarteten 2027er-KGV von 24 gehandelt. Zudem impliziert das Konsenskursziel von 63,71 Dollar fast 30 Prozent Abwärtspotenzial. Jüngst stufte die Deutsche Bank das Papier beispielsweise mit „Halten“ und einem Kursziel von 50 Dollar ein.