Die Commerzbank muss am Dienstag wieder Federn lassen. Mit einem Minus von zeitweise vier Prozent ist die Aktie des Frankfurter Geldhauses das klare Schlusslicht im DAX. Der kleine Erholungsversuch vom Wochenauftakt ist damit schon wieder verpufft. Die heutigen Kursverluste haben vor allem einen Grund.
Die Commerzbank bekommt mittlerweile fleißig Gegenwind von der Analystenseite. Den Anfang machte Ende August die Bank of America, die das Papier auf „Underperform“ setzte. Analyst Tarik El Mejjad beendete damit die Kursrally, die die Commerzbank zuvor auf 38,40 Euro und damit auf den höchsten Stand seit 2010 getrieben hatte.
Der starke Lauf seit Jahresbeginn – plus 144 Prozent – war vor allem von Übernahmespekulationen durch UniCredit befeuert worden. Inzwischen ist das Jahresplus auf rund 107 Prozent zusammengeschmolzen.
Auch Goldman Sachs, Morgan Stanley und nun JPMorgan haben zuletzt auf die Bremse getreten. Goldman-Experte Chris Hallam riet sogar zum Verkauf und nannte ein Kursziel von 34,10 Euro – das mittlerweile bereits unterschritten wurde.
Am heutigen Dienstag folgte Kian Abouhossein von JPMorgan mit einer Herabstufung auf „Neutral“. Er sieht den fairen Wert der Aktie bei 30 Euro. Zwar habe sich die Commerzbank ambitionierte Ziele bis 2028 gesteckt, doch seien die Markterwartungen bereits entsprechend hoch. Beim Zinsüberschuss liege der Konsens sogar über den Planungen. Abouhossein bevorzugt daher klar die Aktie der Deutschen Bank, die er sogar auf die „Positive Catalyst Watch“-Liste aufgenommen hat.
Während die Commerzbank unter Druck geriet, hielt sich die Deutsche Bank in einem schwachen Gesamtmarkt stabil. Auf Jahressicht liegen die Papiere dort bereits mit rund 80 Prozent im Plus. DER AKTIONÄR bevorzugt für Neueinstiege aktuell ebenfalls die Deutsche Bank. Im Vergleich zur Commerzbank hat die Aktie nach wie vor Aufholpotenzial.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
09.09.2025, 12:28