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22.01.2021 Fabian Strebin

Commerzbank: Filialschließungen sind erst der Anfang – was sollten Anleger tun?

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Commerzbank

Gestern wurde bekannt, dass der neue Commerzbank-CEO Manfred Knof anscheinend die Hälfte aller Filialen schließen will. DER AKTIONÄR berichtete. Doch das dürfte nur ein Baustein in Knofs Strategie sein, die er im Februar verkünden könnte. Die Commerzbank-Aktie hat daraufhin ein neues Kaufsignal generiert.

Das Manager-Magazin berichtete, dass Knof von den 800 Filialen die Hälfte schließen möchte. Das sei einer der Kernpunkte seines Sanierungsplans, den er am 11. Februar vorstellen wolle. Zur Einordnung: Vor zehn Jahren hatte die Commerzbank noch rund 1.500 Niederlassungen in Deutschland. Seit 2016 betreute man die Kunden dann aus rund 1.000 Filialen heraus. Der nächste Einschnitt kam mit der Corona-Pandemie: 200 Anlaufstellen für Kunden, die während der ersten Welle im Frühjahr 2020 geschlossen wurden, werden nie mehr öffnen.

Überall Kahlschlag bei Filialen

Ob die Bank damit tatsächlich Kunden verliert, die eine Beratung vor Ort vermissen, ist unklar. Denn seit Jahren schon suchten immer mehr Sparer und Anleger digitale Angebote der Bank auf. Die Commerzbank vermeldete im vergangenen Jahr auch aufgrund der Corona-Pandemie eine Rekordnutzung ihrer digitalen Kanäle. Verbleiben tatsächlich 400 Filialen, geht Knof einen Mittelweg. Frühere Pläne des alten Vorstandes sahen zwischenzeitlich die Schließung von bis zu 800 Filialen vor. Wegen der Digitalisierung und Einsparungen in der Branche ist die Commerzbank mit ihren Plänen aber nicht alleine: Die Deutsche Bank will 100 Filialen dichtmachen und dann noch mit 500 operieren, die Tochter Postbank soll 100 der 800 Niederlassungen aufgeben.

Abbau auch bei den Jobs

Mit den Filialen ist es allerdings nicht getan. Neben Mieten sind die Personalkosten der größte Ausgabenblock bei der Commerzbank. Knofs Vorgänger wollte daher 10.000 Stellen abbauen. Der Neue legt aber sicherlich noch eine Schippe drauf, wie Insider vermuten. Das Manager Magazin berichtet von weniger als 30.000 Stellen, die verbleiben sollen. Aktuell sind es etwas mehr als 40.000. Dabei werden wohl auch einige Auslandsstandorte wegfallen, externe Beratungsmandate könnten zudem reduziert werden.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Knof legt die Axt an die Commerzbank, aber anders ist die Eigenständigkeit der Großbank nicht mehr zu retten. Aller Voraussicht nach wissen Anleger am 11. Februar mehr, wenn Knof seine Pläne kommuniziert. Aktionäre könnten mittelfristig von Kurssteigerungen profitieren, sofern seine Strategie nicht wie die der Vorgänger am Markt durchfällt. Dieses Mal ist die Messlatte deutlich höher.

Nachdem die Aktie gestern den Widerstand bei 5,80 Euro geknackt hat, wurde ein neues Kaufsignal generiert. Nun gilt es diesen zu verteidigen und die Marke von 6,00 in Angriff zu nehmen. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger können eine erste Position aufbauen.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

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