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24.07.2020 Fabian Strebin

Commerzbank: Das hätte man nicht für möglich gehalten

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Commerzbank

Die Gewerkschaft im Aufsichtsrat der Commerzbank blockiert die notwendige Sanierung und stellt sich gegen größere Einschnitte bei den Mitarbeitern. Das ist der Eindruck, den man in der Öffentlichkeit zuletzt bekommen konnte. Doch Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann zeichnet in einem Interview ein anderes Bild. Fast scheint es, als ob sich die Arbeitnehmer mit den Forderungen von Cerberus anfreunden könnten. Für die anstehende Restrukturierung sind das gute Nachrichten.

Der Darstellung der Führungsregie der Commerzbank, dass die Gewerkschaft einen größeren Umbau blockiere, widerspricht Aufsichtsrat Wittmann im Interview mit dem Manager Magazin vehement. „Wir haben uns nie per se gegen den Abbau von Arbeitsplätzen gesperrt. Wir haben auch die Schließung von Filialen nicht blockiert. Aber wir haben immer gesagt: Digitalisiert erst die Prozesse, bringt die Abläufe in Ordnung.“

Auch zu den letzten Plänen von CEO Martin Zielke zu einer Sanierung findet Wittmann unerwartete Worte: „Die Zahl 10.000 bis Ende 2023 ist zu hoch gegriffen. Aber eine hohe vierstellige Zahl an Arbeitsplätzen zu streichen – das können wir unter den richtigen Rahmenbedingungen hinnehmen. Wie man die kolportierte Eigenkapitalrendite erreichen will, ist mir allerdings schleierhaft. Da muss an einigen Stellen nachgearbeitet werden. Bislang ist das ein Aufguss alter Ideen.“

Explizit schließt er sich der Analyse des Finanzinvestors Cerberus an, der mittlerweile nach dem Bund auch der zweitgrößte Aktionär der Commerzbank ist. Stellenabbau, Filialschließungen und Verkauf nicht profitabler Geschäftsteile seien denkbar. Der Gewerkschaft gehe es dabei aber vor allem auch um „eine vernünftige Art und Weise“ wie das vonstattengehe.

Anscheinend haben auch die Arbeitnehmervertreter die Zeichen der Zeit erkannt: In ihrer derzeitigen Form hat die Commerzbank keine langfristige Perspektive. Nachdem nun auch die Gewerkschaft dieser Ansicht ist, könnten alle Stakeholder an einem Strang ziehen, wenn die Führungspositionen neu besetzt sind. Investierte Anleger bleiben an Bord.


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