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11.10.2022 Nikolas Kessler

Coinbase: Wichtiger Deal mit Google

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Coinbase

Die Aktie von Coinbase springt am Dienstag im vorbörslichen US-Handel um bis zu sechs Prozent nach oben. Rückenwind liefert dabei eine Meldung, wonach Alphabet-Tochter Google den US-Kryptobörsenbetreiber als Partner für die Abwicklung für Krypto-Zahlungen auserkoren hat. DER AKTIONÄR erklärt, warum der Deal so wichtig ist.

Ausgewählte Kunden von Google Cloud können für den Dienst ab Anfang 2023 dank Coinbase Commerce mit Kryptowährungen bezahlen. Das haben die beiden Unternehmen laut CNBC bei Googles „Cloud Next“ Konferenz am Dienstag bekanntgegeben. Konkret gehe es dabei zunächst „um eine Handvoll Kunden“ aus dem Web3-Bereich, die gerne mit Digitalwährungen bezahlen würden, so Google-Cloud-Chef Amit Zavery.

Im Laufe der Zeit soll diese Bezahlmethode jedoch auch einem viel größeren Nutzerkreis offenstehen. Zudem prüfe die Alphabet-Tochter, ob und wie sie künftig auch Coinbase Prime, die Handels- und Verwahrplattform für Unternehmenskunden des Kryptobörsenbetreibers, nutzen kann, so Zavery weiter.

Coinbase wird derweil im Rahmen der Vereinbarung mit allen datenbezogenen Anwendungen in die Google Cloud umziehen – und dafür dem langjährigen Cloud-Partner Amazon Web Services (AWS) den Rücken kehren, so Jim Migdal, der bei Coinbase den Bereich Geschäftsentwicklung leitet.

Win-Win-Situation für beide Unternehmen

Im schnell wachsenden und hart umkämpften Cloud-Geschäft verschafft sich Google mit dem überraschenden Schritt womöglich einen Wettbewerbsvorteil im Buhlen um junge, innovative Firmen. Denn Zahlungen mittels Kryptowährungen bietet laut CNBC bis dato noch keiner der großen Rivalen von Google Cloud an.

Wie bei Coinbase Commerce üblich, werde das Krypto-Unternehmen unterdessen einen gewissen Prozentsatz der abgewickelten Transaktionen vereinnahmen, erklärte Migdal, ohne dabei konkrete finanzielle Details der Vereinbarung zu verraten.

Noch wichtiger ist aus Sicht des AKTIONÄR jedoch, dass Coinbase durch den Google-Deal das B2B-Geschäft stärkt. Bislang ist der Kryptobörsenbetreiber stark von Gebühreneinnahmen im Privatkundengeschäft abhängig. Diese steuerten im zweiten Quartal rund 94 Prozent der Transaktionserlöse und rund 77 Prozent des Netto-Konzernumsatzes von Coinbase bei.

Vor diesem Hintergrund wuchs zuletzt die Sorge, dass Rivalen dem Kryptobörsenbetreiber mit niedrigeren Handelsgebühren oder gar kostenlosen Krypto-Trades das Wasser abgraben könnten. Um diese Risiken einzudämmen und die Umsatzströme zu diversifizieren, hatte Coinbase unter anderem den Ausbau des Geschäfts mit Firmenkunden und institutionellen Investoren angekündigt – und dabei bereits erste Erfolge gemeldet: Im August wurde eine Partnerschaft mit dem weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock geschmiedet.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Nun also der Deal mit Google Cloud, der bei den Investoren gut ankommt und der gestrauchelten Coinbase-Aktie am Dienstag gegen den schwachen Markttrend kräftigen Rückenwind liefert. Ob das genügt, um eine nachhaltige Trendwende in Gang zu bringen, ist angesichts des anhaltenden makroökonomischen Gegenwinds und der ausgeprägten Kursschwäche von Bitcoin und Co fraglich.

Risikofreudige Anleger können aber auf die just am Vortag eröffnete Trading-Wette des AKTIONÄR aufspringen.

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