Auch wenn zuletzt vor allem die Zollpolitik der US-Regierung im Fokus stand: Im Hintergrund wird auch an gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen gearbeitet. Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind, könnte das ganz neue Möglichkeiten eröffnen, meinen die Analysten von Bernstein.
Zu den großen Profiteuren der sich wandelnden Krypto-Regulierung in den USA gehört Coinbase, glaubt Analyst Gautam Chhugani. Gesetzentwürfe wie FIT21 oder der Lummis-Gillibrand Responsible Financial Innovation Act würden es dem Handelsplattformbetreiber erlauben, sowohl klassische Wertpapiere als auch Vermögenswerte, die nicht den Wertpapiergesetzen unterliegen, zum Handel anzubieten.
Für Coinbase, die größte US-Kryptobörse mit einem Marktanteil von 66 Prozent, könnten die regulatorischen Änderungen die Betriebsabläufe vereinfachen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber internationalen Börsen wie Binance verbessern. „Bei größerer regulatorischer Klarheit kann Coinbase aggressiver gegen internationale Exchanges vorgehen“, heißt es in der Studie.
Das würde laut Bernstein auch beinhalten, dass Coinbase die bisherige Zurückhaltung bei der Auswahl der verfügbaren Handelspaare aufgibt und künftig mehr als die derzeit gelisteten 250 Token zum Handel anbietet. Zudem könnte das Angebot um Token-gebundene Futures-Kontrakte erweitert werden.
Der Bericht verweist zudem auf einen möglichen Bürokratieabbau unter der neuen Krypto-Gesetzgebung in den USA. Derzeit benötigt Coinbase für den Betrieb der Plattform eine Vielzahl bundesstaatlicher Lizenzen. Wird das Unternehmen als alternative Handelsplattform lizenziert, würde der aufwändige Compliance-Prozess auf Bundesstaatenebene entfallen, so Chhugani.
Unter Verweis auf die positiven Trends in der Kryptobranche hat er seine „Outperform“-Rating für die Coinbase-Aktie am Dienstag bestätigt und das Kursziel bei 310 Dollar belassen. Nach dieser Maßgabe hätte sie nach der jüngsten Konsolidierung noch rund 77 Prozent Luft nach oben.
Auch DER AKTIONÄR sieht bei Coinbase Potenzial für eine Gegenbewegung. Weitere Faktoren, diese begünstigen würden und wie sich Anleger jetzt positionieren können, lesen Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTINÄR (17/2025) – hier geht’s zum E-Paper.
16.04.2025, 15:20