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BYD plant drittes Werk und Batterieproduktion in Europa

BYD plant drittes Werk und Batterieproduktion in Europa
Foto: BYD
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Philipp Schleu 04.03.2025 Philipp Schleu

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD treibt seine Expansion in Europa voran – wenn auch ohne große Eile. Angesichts der seit 2024 geltenden EU-Sonderzölle auf Elektrofahrzeug-Importe aus China plant das Unternehmen ein weiteres Fahrzeugwerk sowie eine Batterieproduktion auf europäischem Boden.

BYD-Managerin Stella Li erklärte, dass eine Entscheidung über den Standort des dritten Werks innerhalb der nächsten anderthalb Jahre fallen könnte. Konkrete Zeitpläne für den Produktionsstart nannte sie nicht, doch ein Blick auf das erste Europa-Werk in Ungarn liefert Anhaltspunkte: Dort wurde Ende 2023 der Bau angekündigt, Ende 2025 soll die Fertigung von Modellen wie Dolphin und Atto 3 beginnen – ein Zeitrahmen von etwa zwei Jahren. Sollte BYD bei einem dritten Werk ähnlich vorgehen, könnte nach einer Entscheidung im Herbst 2026 die Produktion Mitte 2028 starten.

Noch vager bleibt die Batterieproduktion. Li bestätigte Pläne, künftig auch in Europa Batterien für Elektrofahrzeuge herzustellen, doch weder Standort noch Zeitpunkt sind festgelegt. „Das wird noch diskutiert“, wird sie von Bloomberg zitiert. Mit dem Werk in Ungarn (kurz vor Eröffnung), einem geplanten Standort in der Türkei und nun einem dritten Werk sowie einer Batteriefabrik unterstreicht BYD seinen Anspruch, in Europa eine relevante Produktionsbasis aufzubauen. Damit könnte das Unternehmen nicht nur verschiedene Modelle lokal fertigen, sondern auch einen größeren Teil der Wertschöpfung in die EU verlagern.

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BYD (WKN: A0M4W9)

Der strategische Hintergrund ist offensichtlich: In Europa gebaute Fahrzeuge umgehen sowohl reguläre Einfuhrzölle als auch die Sonderzölle auf chinesische Elektroautos. Trotz dieser Kosten bleibt der europäische Markt lukrativ, da hier höhere Preise als im umkämpften chinesischen Markt durchsetzbar sind, wo ein Preiskrieg tobt. Dennoch bleibt der Absatz in Europa bisher hinter den Erwartungen zurück.

Die Ambitionen spiegeln sich auch im Management wider. Im Dezember 2024 holte BYD mit Maria Grazia Davino eine ehemalige Stellantis-Managerin als Regional Managing Director für Deutschland, die Schweiz, Polen, Österreich und Tschechien. Mit ihr kamen weitere Ex-Stellantis-Manager. Anfang Februar 2025 ernannte BYD erstmals einen Sales-Direktor für Deutschland – besetzt mit einem ehemaligen SAIC-Manager. 

BYD gibt Gas – und zwar richtig. Die Pläne für ein drittes Werk und eine Batteriefabrik in Europa zeigen: Die Chinesen meinen es ernst. Trotz der Zölle und des bisher durchwachsenen Erfolgs will BYD den europäischen Markt erobern. Investierte Anleger bleiben an Bord.

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