Zurück in die Vergangenheit lautet weiterhin das Motto der BP-Führung. Zu diesem Zweck hat sich der britische Energieriese nun auch noch von seinem US-Geschäft mit Windenergie an Land getrennt. BP verstärkt damit den Fokus auf das klassische Kerngeschäft mit fossilen Brennstoffen – insbesondere auf die Öl- und Gasförderung.
Wie das Unternehmen am Freitag in London bekannt gab, veräußert BP insgesamt zehn Anlagen mit einer Kapazität von 1,7 Gigawatt an den nordamerikanischen Energieinvestor LS Power. Um welche Standorte es sich dabei handelt, wurde nicht weiter ausgeführt. Finanzielle Einzelheiten wurden zunächst ebenfalls noch nicht genannt. Laut dem Konzern soll dies im Rahmen der Zahlenvorlage für das zweite Quartal Anfang August geschehen.
Der Verkauf ist Teil eines umfassenderen Restrukturierungsplans von Vorstandschef Murray Auchincloss. Die frühere Strategie, die verstärkt auf eine Reduktion von CO₂-Emissionen und den Ausbau erneuerbarer Energien setzte, wurde unter seiner Führung gestoppt. In diesem Zusammenhang plant das Unternehmen, Projekte im Bereich erneuerbarer Energien im Umfang von rund 20 Milliarden US-Dollar abzustoßen.
Auchincloss folgt damit dem wachsenden Druck seitens großer Investoren – darunter auch der Hedgefonds Elliott –, die eine Rückkehr zu renditestärkeren Geschäftsfeldern fordern. Die Aktie von BP konnte sich 2025 dennoch nicht wie gewünscht entwickeln. Im Vergleich zur Konkurrenz blieb das Papier weiterhin zurück.
Es bleibt dabei: Vom Ölmarkt kommen derzeit kaum Impulse für den Aktienkurs von BP, das nun wieder verstärkt auf fossile Energien sowie den Rückkauf eigener Aktien setzen will. Mittel- bis langfristig schadet diese kurzsichtige Firmenpolitik wohl eher dem Unternehmen, dessen Schulden zuletzt weiter gestiegen sind. Wer bei der günstig bewerteten BP-Aktie bereits investiert ist, kann aber nach wie vor dabeibleiben, zumal sich das Chartbild zuletzt wieder deutlich aufgehellt hat. Der Stoppkurs sollte bei 3,50 Euro belassen werden.
18.07.2025, 10:29