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27.06.2016 Werner Sperber

Börsen-Profis: „Vetternwirtschaft“ ist nicht der einzige Minuspunkt bei Tesla Motors

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TESLA MOTORS

Die Fachleute der Euro am Sonntag erinnern an die „schier unerschöpfliche Kreativität“ von Elon Musk, der nun die auf den Vertrieb von Solarmodulen spezialisierte Firma Solarcity auf Tesla Motors verschmelzen möchte. Musk, Großaktionär von Tesla Motors und Solarcity, hat als Vorstandsvorsitzender von Tesla Motors jüngst ein Übernahmeangebot für die von seinem Vetter Lyndon Rive geführte Firma Solarcity abgegeben. Tesla soll Solarcity mit eigenen Aktien bezahlen. Dabei beinhaltet das Angebot im Wert von 2,8 Milliarden Dollar einen Aufschlag auf den Aktienkurs von Solarcity von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum letzten Kurs vor der Bekanntgabe der Offerte.

Musk verkauft diese „Familienangelegenheit“ den Aktionären von Tesla Motors gewohnt tüchtig: Wer ein rein elektrisch angetriebenes Auto von Tesla Motors kaufe, könne dann neben der Ladestation und den Batterien für dieses Fahrzeug auch gleich die Solaranlage für sein Haus kaufen; ökologisches Mobilitätspaket und Solar-Vollservice aus einer Hand. Doch ist es fraglich, ob das Paket stimmt, denn der Solarmarkt ist umkämpft und Solarcity schreibt Analysten zufolge wohl auch bis ins Jahr 2018 hinein Verluste. Tesla hat zwar viele Bestellungen für die E-Autos und entsprechend hohe Anzahlungen erhalten, dennoch verbrennt das Unternehmen mit der Autosparte eine Menge Geld. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt. Um das Ziel zu erreichen, von dem 3er bis zum Jahr 2020 rund 500.000 Stück pro anno zubauen, müsste Tesla Schätzungen zufolge noch mehr als 20 Milliarden Dollar investieren. Alleine die zusätzlich noch nötigen Investitionen für die Batterie-Fabrik im Bundesstaat Nevada belaufen sich auf fünf Milliarden Dollar.

Die Anleger haben nach dem Bekanntgeben der Übernahme-Offerte für sinkende Kurse von Tesla Motors gesorgt, denn angesichts der hochriskanten Pläne sind die Verluste von Solarcity beachtenswert; alleine im ersten Quartal 2016 belief sich dieses Minus auf gut 280 Millionen Dollar. Die Fachleute der Euro am Sonntag urteilen: Der Fokus als Auto-Unternehmen verschwimmt zusehends. Im Mai verkaufte Tesla zudem bereits neue Aktien für 1,4 Milliarden Dollar und eine Übernahme würde das Ergebnis für die Tesla-Aktionäre weiter verwässern. Auch charttechnisch ist Tesla Motors angeschlagen, weshalb weitere Abwärts-Gefahr besteht.

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