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Boeing: Bank of America hebt den Daumen – wegen Trump

Boeing: Bank of America hebt den Daumen – wegen Trump
Foto: vaalaa/Shutterstock
Boeing Co. -%
Martin Mrowka 03.06.2025, 12:23 Martin Mrowka

Die Boeing-Aktie gehört seit Jahresanfang zu den Spitzenreitern im US-Leitindex. Am Montag markierte das Papier des Luft- und Raumfahrt-Konzerns den höchsten Stand seit Februar letztes Jahr. Dahinter steckt vor allem eine Kaufempfehlung durch die Bank of America. Die Analysten berufen sich dabei auch auf Donald Trump. 

Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hat die Boeing-Aktie von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel deutlich von 185 auf 260 US-Dollar angehoben. Analyst Ronald Epstein vertraut dank der Fortschritte unter Konzernchef Kelly Ortberg nun stärker als bisher auf eine Trendwende bei dem US-Flugzeugbauer. 

Der Produktionsprozess für 737-Flugzeuge verbessere sich, schrieb Epstein. Auf einer Investorenkonferenz hatte Ortberg angekündigt, die Produktion des Modells 737 MAX gegen Jahresende von zuletzt 38 auf 47 Maschinen pro Monat steigern zu wollen. 

Der Analyst erwartet, dass weitere Geschäfte, wie der Verkauf von Vermögenswerten im Wert von 10,6 Milliarden Dollar im April, die Bilanz von Boeing entlasten werden. Der nach Airbus weltweit zweitgrößte Hersteller von Verkehrsflugzeugen ist zudem in das Kreuzfeuer von Handelsverhandlungen geraten.

Dabei gehe es zum einen um den Zollstreit zwischen den USA und China, den der US-Präsident neu entfacht hat. "Boeing sollte China in Verzug setzen, weil es die schön gefertigten Flugzeuge nicht abnimmt, zu deren Kauf sich China verpflichtet hat“, schrieb Donald Trump Ende April in den sozialen Medien nach der Rücksendung mehrerer neuer Maschinen aus China. 

Trump hatte für Boeing auch den bisher größten Flugzeugauftrag angestoßen. Bei seinem jüngsten Besuch im Golfstaat Katar wurde ein Geschäft mit Qatar Airways über Boeing-Jets im Wert von rund 200 Milliarden Dollar geschlossen (DER AKTIONÄR berichtete). 

"Boeing-Flugzeuge haben sich in den jüngsten US-Handelsverhandlungen als bevorzugter Handelsmechanismus erwiesen", schrieb Analyst Epstein. Und weiter: "Wir vermuten, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. Es blieben allerdings auch Herausforderungen, betonte er in seiner Neubewertung der Boeing-Aktie. Zudem sei das Vertrauen der Anleger zum Unternehmen nach Jahren voller Fehlschläge noch labil. 

An der Börse wurde die Hochstufung durch die BofA auf "kaufen" am Montag mit Kursgewinnen honoiert. Die Boeing-Aktie erreichte im Tageshoch bei 212,34 US-Dollar den höchsten Kurs seit Februar 2024 und schloss mit einem Tagesplus von zwei Prozent auf 211,83 Dollar, was ihr den Spitzenplatz im US-Leitindex Dow Jones Industrial einbrachte. Im bisherigen Jahresverlauf steht bereits ein Kursanstieg um rund 20 Prozent zu Buche. Damit liegt Boeing fast gleichauf mit dem Computer-Urgestein IBM als bisherigem Champion 2025. 

Boeing-Chart seit Mai 2023 (in US-Dollar, NYSE)
Quelle: TradingView.com
Boeing-Chart seit Mai 2023 (in US-Dollar, NYSE)

Bekannt wurde auch, dass das National Transportation Safety Board am 24. Juni eine Anhörung abhalten wird, um die wahrscheinliche Ursache für das Herausbrechen der Kabinenverkleidung während des Starts einer neuen Boeing 737 MAX 9 im Januar 2024 zu ermitteln. Der Flugzeughersteller war damals in eine weitere schwere Krise inklusive zeitweiligem Flugverbot für Boeing-737-Max-Maschinen gestürzt. 

Mit der Kursziel-Anhebung auf 260 Dollar erwartet die Bank of America derzeit das höchste Kursniveau aller bei Bloomberg geführten Boeing-Analysten. Auch charttechnisch erscheint der Weg zu den Jahreshöhen von Ende 2023 bei 265 Euro nun frei. Eine Widerstandszone zwischen 192 und 197 Dollar wurde überwunden. Anleger mit längerfristigem Anlagehorizont können sich ein paar Boeing-Aktien ins Depot legen. Doch die Aktie des US-Flugzeugherstellers bleibt labil. Ein weiterer Unfall oder ein weiterer Qualitätsmangel kann die Aktie schnell wieder drücken. 

DER AKTIONÄR bevorzugt die im DAX notierte Aktie von Airbus. – Beide Aktien sind neben sechs weiteren der Luft- und Raumfahrt-Branche auch im Weltraum-Index enthalten. 

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