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BMW: Die große Tesla-Attacke

BMW: Die große Tesla-Attacke
Foto: BMW Group/Cover Images/picture alliance/dpa
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Philipp Schleu 04.08.2025, 10:29 Philipp Schleu

Im BMW-Museum in München, direkt neben der Konzernzentrale von BMW, werden normalerweise automobile Legenden wie der 507 Roadster von Elvis Presley gefeiert. Doch hinter verschlossenen Türen parkt ein anderes Kaliber – ein getarnter Prototyp, auf dem die gesamte Zukunft des bayerischen Premiumherstellers ruht. Mit einer radikal neuen Strategie will CEO Oliver Zipse nicht nur Tesla in die Schranken weisen, sondern auch der übermächtig erscheinenden Konkurrenz aus China die Stirn bieten.

Der Name des Hoffnungsträgers ist iX3, ein Elektro-SUV, der das erste von 40 neuen oder überarbeiteten Modellen sein wird. Diese Offensive hat es in sich: Alle Fahrzeuge basieren künftig auf einer einzigen, hochmodernen Architektur mit leistungsstarker Software und sogenannten „Superhirnen“ als zentralen Computern. Für einen Konzern mit 109-jähriger Geschichte ist dies ein beispielloser Kraftakt. „Es ist die mit Abstand größte Einzelinvestition in eine Architektur, die wir je getätigt haben“, so Konzernchef Oliver Zipse in einem Interview.

Die Botschaft an die Konkurrenz, insbesondere an Tesla, ist unmissverständlich. Während frühere Modelle wie der BMW i3 gegen Teslas Model 3 in puncto Reichweite und Ladeleistung das Nachsehen hatten, soll die „Neue Klasse“ die Karten komplett neu mischen. Der iX3, der in Debrecen, Ungarn, vom Band laufen wird, soll eine Reichweite von bis zu 800 bieten. Dank einer Ladeleistung von 400 Kilowatt können Fahrer in nur zehn Minuten genug Energie für eine Strecke von rund 385 Kilometern laden.

Zum Vergleich: Teslas reichweitenstärkstes Model Y schafft 622 Kilometer und lädt mit maximal 250 kW. Zipse gibt sich siegessicher: „Das wird der Maßstab der Branche sein.“ Die „Neue Klasse“ werde beweisen, dass BMW „überlegene Elektroautos bauen kann, und der Rest des Marktes wird darauf antworten müssen.“

BMW Vz. (WKN: 519003)

Der China-Faktor: Ein brutaler Wettbewerb

Doch der Erfolg der neuen Strategie wird sich nicht nur im Duell mit Tesla entscheiden. Die eigentliche Bewährungsprobe findet in China statt, dem größten Automarkt der Welt. Dort dominieren lokale Hersteller wie BYD und Xiaomi mit aggressiven Preisen und gefragten Features. Die Verkaufszahlen von BMW und Mini brachen in China im ersten Halbjahr um 15 Prozent ein.

Zipse bleibt jedoch pragmatisch. „Es gibt Marktsegmente, in denen man nicht profitabel sein kann. Wenn es nicht profitabel ist, ziehen wir uns zurück.“ Ein kompletter Rückzug aus dem Reich der Mitte kommt für ihn aber nicht infrage. „Es gibt dort so viel Kompetenz, so viel Innovation“, warnt der CEO. „Das kann man nicht ignorieren.“

BMW versucht, mit lokalen Anpassungen wie der Integration von WeChat und der Zusammenarbeit mit dem KI-Startup DeepSeek zu punkten. Dennoch muss die „Neue Klasse“ beweisen, dass sie gegen einheimische Modelle wie den Xiaomi YU7 bestehen kann, der preislich deutlich unter den aktuellen BMW-Modellen liegt.

Seitenhieb auf Tesla: „Ohne sich rechtfertigen zu müssen“

Im Kampf um Marktanteile nutzt BMW auch die Schwächen der Konkurrenz. Auf die Frage, ob die Unpopularität von Elon Musk in Europa eine Chance für BMW sei, übte Zipse subtile Kritik am Tesla-Chef. Man konzentriere sich darauf, Produkte anzubieten, die Kunden „gerne und mit Stolz fahren, ohne ihre Wahl rechtfertigen zu müssen.“ Eine klare Anspielung auf die Kontroversen um Musk und dessen Einfluss auf die Marke Tesla.

BMW setzt mit der „Neuen Klasse“ alles auf eine Karte. Der Umbau der Werke, allen voran des Stammwerks in München, läuft auf Hochtouren. Ab Ende 2027 sollen dort ausschließlich Elektrofahrzeuge vom Band laufen – das Ende einer 75-jährigen Ära des Verbrennungsmotors. Bei den deutschen Autobauern bleibt BMW der Favorit des AKTIONÄRS.

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