Mit Bayer hat am Mittwoch der nächste DAX-Konzern seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Die erst vor wenigen Tagen angehobene Jahresprognose (währungsbereinigt!) bestätigten die Leverkusener. Beim Konzernergebnis musste Bayer im zweiten Jahresviertel aufgrund von Sondereinflüssen einen Verlust hinnehmen.
Im Berichtszeitraum steigerte Bayer den Konzernumsatz währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 0,9 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Beim EBITDA vor Sondereinflüssen mussten der Konzern einen Rückgang um 0,3 Prozent (wpb.) auf 2,1 Milliarden Euro hinnehmen. Der Verlust beim Konzernergebnis lag bei 0,2 Milliarden Euro. Negativ beeinflusst wurde diese Kennzahl durch Sonderaufwendungen für Rechtsfälle. Hintergrund: Bayer hat erneut die Rückstellungen für den Glyphosat-Komplex erhöht. Unter dem Strich wies Bayer ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 1,23 Euro aus, was wiederum einem Plus von knapp 31 Prozent entspricht.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte Bayer klare Fortschritte beim Schuldenabbau verzeichnen. Die Nettofinanzverschuldung ging um 9,5 Prozent auf 33,3 Milliarden Euro zurück. Mager bleibt hingegen der Free Cashflow, der im zweiten Quartal bei gerade einmal 125 Millionen Euro lag. Hier wies Bayer im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 1,27 Milliarden Euro aus.
Die Leverkusener erwarten weiteren Gegenwind von der Währungsseite. Auf währungsbereinigter Basis hat Bayer vor wenigen Tagen die Zielvorgaben für das laufende Jahr erhöht (DER AKTIONÄR berichtete). Doch zu Stichtagskursen zeigt sich ein anderes Bild: Hier geht Bayer im Vergleich zum Jahreswechsel sogar nun von einem niedrigeren Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen aus. Unter dem Strich sollen beim Kernergebnis jedoch ebenfalls deutlich mehr hängenbleiben im Vergleich zur ursprünglichen Prognose.
Vor allem Währungseinflüsse bremsen Bayer aus und auch der Free Cashflow war im zweiten Quartal überschaubar. Darüber hinaus sind die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA immer noch nicht vom Tisch und bleiben ein Belastungsfaktor für Bilanz und Aktie. Anleger verharren weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
06.08.2025, 08:18