Bayer muss einen Rückschlag bei der geplanten Akquisition des Herstellers von Vitaminen und Nahrungsmittelergänzungsmitteln Schiff Nutrition hinnehmen. Der britische Konzern Reckitt Benckiser hat die Leverkusener deutlich überboten. Analysten bleiben dennoch überzeugt vom DAX-Wert.
Der britische Wasch- und Putzmittelhersteller Reckitt Benckiser hat Bayer deutlich ausgebremst. Die Briten haben für das US-Unternehmen Schiff Nutrition ebenfalls eine Übernahmeofferte abgegeben. Reckitt Benckiser ist bereit, 42 Dollar je Aktie zu zahlen, während Bayer lediglich 34 Dollar geboten hatte. Die Leverkusener waren sich bereits mit der Gegenseite einig und wollten die Übernahme bis Ende des Jahres über die Bühne bringen.
Bieterwettstreit unwahrscheinlich
Das Angebot von Reckitt Benckiser dürfte Bayer schmerzen. Dennoch rechnen Experten nicht damit, dass der Pharmakonzern sein Angebot erhöhen wird. Es könnte für Bayer dann selbst bei hohen Umsatzsynergien schwierig werden, die Kapitalkosten zu decken, so Kepler-Analyst Martin Voegtli. Der Experte hält an seiner Kaufempfehlung für den DAX-Wert fest. Auch Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff rät nach der Meldung weiterhin zum Kauf der Bayer-Aktie. Beide Experten sehen den DAX-Wert bei 76 Euro fair bewertet.
Positive Impulse
Während sich die Gegenofferte von Reckitt Benckiser negativ auf die Bayer-Aktie auswirkt, sorgt die US-Bank JPMorgan für positive Impulse. Analyst Richard Vosser hebt in einer Studie vom Freitag die Stärke der Sparten CropScience und Healthcare hervor, die weiterhin für Wachstum sorgen dürften. Dies ist nach Ansicht Vossers nicht ausreichend vom Markt berücksichtigt. Er erhöht daher sein Rating von "Neutral" auf "Overweight" und das Kursziel von 62 auf 80 Euro. Auch DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung zum DAX-Wert. Die Aktie, die in den vergangenen Monaten bereits zu den stärksten DAX-Werten zählte, ist mit einem 2012er-KGV von 12 immer noch moderat bewertet und bleibt ein Kauf.