Während die Stimmung an den Weltbörsen in den letzten Wochen relativ gut war, kam die Aktie von BASF kaum voran. Dies ist natürlich verständlich, denn der weltgrößte Chemieproduzent leidet unter der weiterhin lahmenden Weltkonjunktur. Und die jüngsten Daten aus den beiden weltweit wichtigsten Volkswirtschaften sorgen nicht gerade für Euphorie.
So hat sich in China die Stimmung in kleinen und mittleren Industriebetrieben inmitten des Handelskonflikts mit den USA überraschend eingetrübt. Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" erhobene Einkaufsmanagerindex fiel im Mai von 50,4 Zähler auf 48,3 Punkte. Dies ist nach Angaben des Magazins vom Dienstag der tiefste Stand seit September 2022. Von Bloomberg befragte Experten hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. Zudem fiel der Indikator unter die sogenannte Expansionsschwelle, die bei 50 Punkten liegt und deutet damit auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität hin. Am Wochenende hatte die Regierung den Einkaufsmanagerindex für die großen und staatlich dominierten Industriebetriebe veröffentlicht. Dieser hatte sich wie von Experten erwartet um 0,5 Punkte auf 49,5 Zähler verbessert.
Zudem gab es gestern noch maue Meldungen aus den USA: So hat sich die Stimmung in der US-Industrie im Mai unerwartet erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel um 0,2 Punkte auf 48,5 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) meldete. Es ist der vierte Rückgang des Stimmungsindikators in Folge und der tiefste Stand seit vergangenem November. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 49,5 Punkte gerechnet.
Der ISM-Index ist damit tiefer unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen und signalisiert ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivität in den Industriebetrieben. Im Januar war der ISM noch erstmals seit Oktober 2022 über diese Marke gestiegen und hatte sich auch im Februar knapp darüber gehalten.
"Die konjunkturelle Perspektive des Sektors bleibt getrübt und die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed werden tendenziell gestärkt", kommentierte Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Helaba. Umlauf warnt jedoch vor zu viel Optimismus mit Blick auf Leitzinssenkungen. Er verweist auf den immer noch sehr hohen Wert des Indexes für bezahlte Preise. "Die Fed hat ihrerseits angedeutet, es wegen der Inflationsgefahren nicht eilig zu haben mit einer Lockerung der Geldpolitik."
Solange die Weltwirtschaft keinen Schwung aufnimmt, dürfte auch die BASF-Aktie kaum nachhaltig zulegen. Wer über Mut und einen langen Atem verfügt, kann indes weiterhin bei der günstig bewerteten Dividendenperle investiert bleiben. Zur Absicherung sollte der Stoppkurs weiterhin bei 31,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX