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21.12.2023 Thorsten Küfner

BASF: Jetzt ist es fix

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BASF

Lange Zeit wurde gerätselt, nun herrscht Klarheit: Der weltgrößte Chemiekonzern BASF bekommt eine neue Führungsspitze: Asienchef Markus Kamieth löst nach der Hauptversammlung des Ludwigshafener DAX-Konzerns im April 2024 den langjährigen CEO Martin Brudermüller ab. Der Abschied des 62-Jährigen stand bereits länger fest.

Kamieth wurde gemeinsam mit der bisherigen Technologiechefin Melanie Maas-Brunner bereits als Favorit für den Chefposten gehandelt. Maas-Brunner wird ihren Ende Januar 2024 auslaufenden Vertrag aber nicht verlängern.

Der promovierte Chemiker Kamieth vereine strategischen Weitblick sowie operative Umsetzungsstärke und werde den Geschäften und Teams bei BASF neue Impulse geben, sagte Aufsichtsratschef Kurt Bock über den künftigen starken Mann bei dem Chemieriesen. Der Manager habe während seiner vielen beruflichen Stationen in Deutschland, den USA und Asien hervorragende Ergebnisse für BASF erzielt.

Der Asien-Experte übernimmt den Chemiekonzern in unruhigem Fahrwasser. Wie die gesamte weltweite Chemiebranche leidet BASF unter einer schwachen Nachfrage und dem Anstieg der Energiepreise - der Konzern ist der größte industrielle Gasverbraucher in Deutschland. Im dritten Quartal gingen der Umsatz und das operative Ergebnis bei dem Konzern deutlich zurück. Unter dem Strich wurde wegen Problemen bei der Öl- und Gastochter Wintershall sogar ein Verlust verbucht.

China gilt indes mit milliardenschweren Investitionen als Wachstumsmarkt der Zukunft für den weltgrößten Chemiekonzern. Rund die Hälfte der weltweiten Umsätze in der Chemie werden dort bereits erzielt. BASF investiert in der südchinesischen Provinz Guangdong bis zu zehn Milliarden Euro in den neuen Verbundstandort Zhanjiang. Er soll die weltweit drittgrößte Produktionsstätte von BASF nach Ludwigshafen und Antwerpen werden. Kritiker warnen jedoch seit geraumer Zeit, BASF mach sich damit nach teuren Abschreibungen in Russland erneut abhängig von einem autokratischen Regime.

Brudermüller, der BASF seit 2018 als Konzernchef führt und seit 2006 Mitglied des Vorstands ist, hatte beim vergangenen Aktionärstreffen des Chemieriesen angekündigt, das Unternehmen strebe an, weiter hochprofitabel in China zu wachsen. Da mit Markus Kamieth als Vorstandschef ein ausgewiesener Asienexperte das Ruder bei der BASF übernimmt, ist nicht von einem Kurswechsel auszugehen.

Der Aufsichtsrat beschloss in seiner Sitzung ferner, dass Katja Scharpwinkel ab Februar neues Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin bei BASF wird. Die 54-Jährige folgt auf Maas-Brunner, die sich neuen Aufgaben widmen wolle. Ferner sei Anup Kothari ab März nächsten Jahres als Mitglied des BASF-Vorstands berufen worden. Brudermüller soll nach seinem Ausscheiden im Frühjahr den Vorsitz des Mercedes-Benz-Aufsichtsrats übernehmen.

Der BASF-Betriebsrat begrüßte die Bekanntgabe des Chefwechsels noch vor Weihnachten. "Gerade in kritischen Zeiten ist es wichtig, dass Verantwortlichkeiten geklärt sind und kein Vakuum entsteht", teilte der Vorsitzende Sinischa Horvat mit. Der künftige Vorstand stehe vor immensen Herausforderungen. "Es geht im Wesentlichen um die sozial-ökologische Transformation und um die Zukunftsfähigkeit Europas und insbesondere des Standortes Ludwigshafens."

BASF (WKN: BASF11)

Nun herrscht Klarheit beim weltgrößten Chemieproduzenten. Doch auch unter dem neuen CEO bleiben die Rahmenbedingungen angesichts einer lahmenden Weltkonjunktur und anhaltend hoher Energiepreise schwierig. Doch dies dürfte angesichts der im historischen Vergleich immer noch günstigen Bewertung ohnehin bereits längst eingepreist sein. Bei BASF kann daher weiter auf eine Fortsetzung der Erholung spekuliert werden (Stoppkurs: 36,00 Euro). 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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