Die BASF-Tochter Wintershall Dea steht seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine in der Kritik, weil es an seinem Russlandgeschäft festhält. Neugeschäft gebe es zwar nicht. "Aber die einzige Möglichkeit, uns aus Russland zurückzuziehen, wäre es, dem russischen Staat unsere Aktivitäten zu schenken", sagte Wintershall-CEO Mario Merthen gegenüber dem Handelsblatt.
Die Vermögenswerte in Russland betrügen rund 2,5 Milliarden Euro. Mehren räumte ein, den russischen Präsidenten Wladimir Putin unterschätzt zu haben. "Rückblickend muss man natürlich sagen, dass wir und ich spätestens 2014/2015, nach der Annexion der Krim, nicht verstanden haben, wie gefährlich Russland und Putin sind." Einen Angriffskrieg mitten in Europa habe er dennoch auch nach der Annexion der Krim nicht für möglich gehalten. "Aus heutiger Sicht war das ein Fehler. Wir haben die Gefahren von Putins Russland stark unterschätzt."
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding und der Dea hervorgegangen. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft, in der der russische Oligarch Michail Fridman seine Dea-Anteile gebündelt hat.
Die Aktie der Konzernmutter BASF setzt indes die Konsolidierung nach zuvor kräftigem Kurszuwachs fort. DER AKTIONÄR hält hier an seiner bisherigen Einschätzung fest: Mutige mit einem langen Atem können weiterhin auf eine nachhaltige Erholung der historisch günstig bewerteten Aktie spekulieren (Stoppkurs: 34,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX