DER AKTIONÄR – Unsere App
02.05.2025, 06:40
Die Blicke dürften sich heute wieder auf BASF richten. Denn der weltgrößte Chemieproduzent hält heute seine Hauptversammlung ab. Zudem wird der DAX-Konzern seine detaillierten Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres vorlegen. Aktuell kämpft BASF mit einem weitreichenden Umbau gegen hohe Energiekosten sowie die schwache Wirtschaftsentwicklung an.
Mit einer neuen Strategie will Vorstandschef Markus Kamieth den angeschlagenen Chemieriesen profitabler machen. Weitere Anlagen könnten geschlossen werden. Zugleich sollen Geschäftsteile verkauft werden und die Agrarsparte an die Börse gehen. Auf das laufende Jahr blickt der Chemiekonzern verhalten.
2025 peilt BASF 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen an - nach knapp 7,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Alle Segmente, mit Ausnahme der Basischemikalien (Chemicals), sollen zum Ergebnisanstieg beitragen. Das Ergebnis bei Chemicals wird von höheren Fixkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des Verbundstandorts in China und planmäßigen Wartungen von Anlagen belastet.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll im laufenden Jahr zwischen 400 und 800 Millionen Euro betragen, nach fast 750 Millionen im Vorjahr. Auch hier wirken sich die Investitionen in China aus. BASF plant für 2025 Investitionen in Höhe von 5 Milliarden Euro - nach 6 Milliarden ein Jahr zuvor.
2024 schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb BASF dank des Verkaufs des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea aber ein Milliardengewinn.
Bei der Umsetzung seines milliardenschweren Sparprogramms hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr die Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt. Bis Ende 2024 reduzierte BASF die Kosten um insgesamt rund eine Milliarde Euro. Bis Ende dieses Jahres soll eine jährliche Gesamtkostensenkung von rund 1,5 Milliarden Euro erreicht werden. Der Ludwigshafener Dax-Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2026 jährlich 2,1 Milliarden Euro einzusparen.
Mit dem jüngsten Sparprogramm drohen weitere Schließungen von Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen. Dort steht ein weiterer, noch nicht bezifferter Stellenabbau bevor. 2024 hatte BASF weltweit noch knapp 112.000 Mitarbeiter. Aber nicht nur auf die Belegschaft kommen härtere Zeiten zu, sondern auch auf die Aktionäre: Die Dividende bei BASF wird erstmals seit dem Jahr 2010 gekürzt.
Es dürfte spannend werden, was Markus Kamieth im Rahmen der heutigen Hauptversammlung ankündigen wird. DER AKTIONÄR hält indes an seiner Einschätzung fest: Mutige mit einem langen Atem können daher das günstige Bewertungsniveau der BASF-Anteile zum Einstieg nutzen. Der Stoppkurs sollte zur Absicherung vor einer weiteren Eskalation im Zollstreit bei 31,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
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