Das Übernahmefieber im Pflanzenschutzgeschäft lässt auch BASF nicht unberührt. Der DAX-Konzern möchte von den Umwälzungen in der Branche profitieren und die Chancen aktiv nutzen. Spartenchef Markus Heldt verdeutlicht, dass er die eigene Präsenz stärken und das Angebot weiter ausbauen will.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux geht davon aus, dass nach den Zusammenschlüssen in der Branche aus kartellrechtlichen Gründen Unternehmensteile mit einem Wert von mindestens 11,5 Milliarden Euro auf den Markt kommen werden. Passe ein Zukauf, auch preislich, dann werde BASF diesen wahrnehmen, erklärte Heldt. Man werde sich deshalb alle Verkäufe aus Agrochemie-Fusionen anschauen.
Gute Marktposition
BASF-Vorstandsmitglied Harald Schwager bestätigte derweil, dass das Pflanzenschutzgeschäft ein Teil des Konzerns und auch ohne große Übernahme groß genug sei. „Wir werden auch wegen unserer Pipeline für neue Produkte einer der wichtigen Player bleiben.“ Wegen der momentan schwierigen Markbedingungen stehen derzeit einige Veränderungen im Geschäft rund um Saatgut und Pflanzenschutzmittel an.
Der chinesische Konzern ChemChina will den Schweizer Agrarchemie-Anbieter Syngenta schlucken und die US-Wettbewerber Dow Chemical und Dupont wollen fusionieren – allerdings nur um sich dann wieder in drei Spezialkonzene aufzuspalten. Zudem hat der DAX-Rivale Bayer seine Offerte für den US-Biotechkonzern Monsanto aufgestockt. Ob alle Deals wirklich stattfinden, bleibt allerdings weiter offen.
Attraktives Investment
Die BASF-Aktie hat am Dienstag ein neues Jahreshoch erreicht. Aus charttechnischer Sicht liegt die nächste Hürde nun beim 52-Wochen-Hoch bei 79,04 Euro. Operativ dürfte sich das Geschäft wieder erholen und die moderate Bewertung spricht ebenfalls für den Chemieriesen. Anleger setzen auf den Ausbruch und bleiben an Bord. Der Stopp liegt bei 58 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)