Das in einer tiefen Krise steckende portugiesische Geldhaus Banco Espírito Santo (BES) hat die Deutsche Bank als Berater zu Hilfe gerufen. Portugals wichtigste Privatbank wählte den deutschen Branchenprimus dazu aus, ihr bei der Optimierung ihrer Bilanzstruktur zu helfen. Dies teilte die BES der Börsenaufsicht CMVM in Lissabon mit. Nähere Einzelheiten dazu wurden nicht genannt.
Zwei neue Großaktionäre
Wie die Zeitung "Público" am Mittwoch berichtete, soll die Deutsche Bank der BES helfen, die Aktiva neu einzuschätzen und die Bilanzen neu zu strukturieren. Dabei dürfte es auch um die Frage gehen, wie sehr das Geldinstitut von den Turbulenzen im Firmenimperium GES (Grupo Espírito Santo) der Gründerfamilie betroffen ist. Wie die Börsenaufsicht weiter mitteilte, stieg kürzlich die US-Investmentbank Goldman Sachs mit einem Kapitalanteil von 2,27 Prozent bei der BES ein. Der Hedgefonds D.E. Shaw erwarb 2,71 Prozent.
RioForte ebenfalls pleite
Derweil meldete eine weitere Gesellschaft aus dem Firmen-Konglomerat der Gründerfamilie in Luxemburg Insolvenz an. Dabei handelt es sich um die Holding RioForte, in der eine Reihe von Unternehmen der GES zusammengefasst ist. Der Schritt war erwartet worden, nachdem RioForte in der vorigen Woche ein fälliges Darlehen von Portugal Telecom in Höhe von 847 Millionen Euro nicht zurückzahlen konnte.
Mutige greifen zu
DER AKTIONÄR rät weiterhin mutigen Anlegern bei den Papieren der BES zuzugreifen. Die Chancen dürften die Risiken weiterhin übersteigen. Für konservative Anleger bleibt die Aktie hingegen nach wie vor ungeeignet.
(Mit Material von dpa-AFX)