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19.07.2019 Marion Schlegel

Aurora Cannabis rauscht knapp 7 Prozent nach unten: Das ist ein Schock!

Gerade war die Aktie von Aurora Cannabis dabei, sich wieder etwas zu erholen. Nach drei Tagen mit einem positiven Vorzeichen ging es am Donnerstag an der Heimatbörse in Toronto wieder nach unten – und das deutlich. Die Aktie ging mit einem Minus von 6,5 Prozent auf 9,05 Kanadische Dollar aus dem Handel. Grund war eine Abstufung durch die Analysten der Bank of America Merrill Lynch.

Auslöser für den deutlichen Kurseinbruch am Donnerstag, der auch die Aktien anderer Cannabis-Player mit unter Druck gebracht hat, war die Abstufung für Aurora Cannabis aus dem Hause Bank of America Merrill Lynch (BofA). Diese haben ihre Bewertung für die Aktie von bisher „buy“ auf „neutral“ gesenkt und das Kursziel von bislang 10 auf 8 US-Dollar, umgerechnet knapp 10,50 Kanadische Dollar, gesenkt.

Aurora Cannabis (WKN: A12GS7)

Die Analysten sehen die Notwendigkeit, dass Aurora Cannabis dringend neues Kapital aufnehmen muss. Andernfalls könnte das Unternehmen im ersten Quartal des nächsten Geschäftsjahres „cash negative“ sein. Zudem bestünde auch wegen der vielen bestehenden Wandelanleihen weiterer Finanzierungsbedarf.

Laut BofA verbrennt Aurora Cannabis seine liquiden Mittel, um die Produktionsanlagen hochzufahren und die Nachfrage in Kanada und im Ausland zu befriedigen. Das Unternehmen verfügt über vier Einrichtungen, die ausgebaut oder erweitert werden. Für die Errichtung von Auroras Flaggschiff, die 800.000 Quadratfuß große Aurora-Sky-Anlage, werden laut den Analysten allein rund 160 Millionen US-Dollar benötigt. Die Entwicklungskosten für die weiteren Liegenschaften dürften sich auf rund 270 Millionen US-Dollar belaufen, wenn ähnliche Kosten anfallen, so BofA weiter. Hinzu kämen noch Wartungskosten.

"Aufgrund seiner Position glauben wir, dass Aurora die Finanzierungslücke schließen kann und sich keine Sorgen um die Zahlungsfähigkeit machen braucht", schrieben die Analysten. "Letztendlich wird der gesamte Cannabissektor Kapital brauchen." Zudem fügten sie hinzu: „In diesem frühen Stadium der Branchenentwicklung, in dem der First Mover-Vorteil wichtig ist („be early, be big“), ist es unserer Meinung nach weniger ideal, Kapital aus einer defensiven Position zu beschaffen, als vielmehr, um größere Wachstumschancen zu nutzen (wie unter anderem für US-CBD)."

DER AKTIONÄR hatte bereits am Donnerstag gewarnt, dass es für eine Entwarnung bei der Aktie von Aurora Cannabis noch zu früh ist. Durch den jüngsten massiven Kursrücksetzer ist das Papier nicht nur an der 200-Tage-Linie nun wieder nach unten abgeprallt, auch das jüngst markierte Zwischentief im Juli bei 8,62 Kanadische Dollar rückt wieder in bedrohliche Nähe. Weiter gilt: Positives Signal abwarten! Langfristig bleibt ganz klar positiv, dass sich Aurora mit seiner expansiven Strategie eine starke Position am Markt gesichert hat. 

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