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Foto: Apple
12.08.2021 Nikolas Kessler

Apple und Google: Hammer-Gesetz nimmt App Stores ins Visier

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Apple und die Alphabet-Tochter Google stehen seit Monaten in der Kritik, mit ihren App Stores ein Quasi-Duopol zu bilden und ihre Marktmacht gegenüber Software-Entwicklern auszunutzen. Ein neuer, partei-übergreifender Gesetzentwurf im US-Senat sieht vor, die beiden Tech-Riesen nun härter an die Kandare zu nehmen.

„Dieses Gesetz wird wettbewerbswidrige Zwangsmauern in der App-Wirtschaft niederreißen und den Verbrauchern mehr Auswahlmöglichkeiten und kleineren Start-up-Technologieunternehmen eine Chance geben“, sagte der demokratische Senator Richard Blumenthal aus Connecticut, einer der Befürworter des Gesetzentwurfs namens Open App Markets Act.

Der Entwurf, der am Mittwoch im US-Senat eingereicht wurde, sieht verschiedene Maßnahmen vor, um die Marktmacht der Tech-Konzerne aufzuweichen. So sollen Software-Entwickler ihre Programme auch außerhalb der offiziellen App-Marktplätze von Apple und Google anbieten dürfen („sideloading“) und die Nutzer auch darüber informieren, wenn es ihre Apps und Inhalte anderswo günstiger gibt. Zudem sollen konkurrierende App-Stores auf allen Mobilgeräten möglich sein.

Google und Apple beherrschen den Markt

Die bisherige Praxis, wonach Entwickler ihre Apps nur über den App Store von Apple und den Play Store von Google auf die entsprechenden Geräte mit iOS- beziehungsweise Android-Betriebssystem bringen können und die jeweiligen In-App-Abrechnungssysteme nutzen müssen, würde dadurch abgeschafft. In den vergangenen Monaten hatte dies zu Klagen von Software-Entwicklern und Untersuchungen seitens der Regulierungsbehörden geführt.

Der Vorwurf: Apple und Google würden mit den strengen Zugangskontrollen zu ihren App-Plattformen außerhalb Chinas faktisch ein Duopol bilden und ihre Marktmacht zu Lasten der App-Entwickler und Verbraucher missbrauchen. Der Gesetzentwurf zielt laut Bloomberg aber auch auf Amazon.com und Facebook ab, denen ebenfalls vorgeworfen wird, die Konkurrenz bewusst zu benachteiligen.

Das sagt Apple zu dem Gesetzentwurf

Apple begründet die bisherige Praxis im App Store mit der Kontrolle der hohen Sicherheits- und Privatsphäre-Standards, die externe Entwickler einhalten müssen, um ihre Apps dort anbieten zu dürfen.

„Bei Apple liegt unser Fokus darauf, einen App Store zu unterhalten, in dem die Leute darauf vertrauen können, dass jede App unseren strengen Richtlinien entsprechen muss und ihre Privatsphäre und Sicherheit geschützt sind“, sagte ein Apple-Sprecher. Zudem verwies er auf die wirtschaftliche Rolle des App Stores. Dieser sei „ein beispielloser Motor für Wirtschaftswachstum und Innovation, der jetzt mehr als 2,1 Millionen Arbeitsplätze in allen 50 Bundesstaaten unterstützt“.

Sprecher der Alphabet-Tochter Google wollten sich zunächst nicht zu dem geplanten Gesetz äußern.

Apple (WKN: 865985)

Angesichts der Unterstützung von Vertretern beider Parteien habe der Entwurf realistische Chancen, verabschiedet zu werden, sagte Cowen-Analyst Paul Grant der Nachrichtenagentur Bloomberg. Für die App Stores von Google und Apple würde das tiefgreifende Änderungen bedeuten.

Die Aktien beider Tech-Riesen zeigten sich am Mittwoch im US-Handel jedoch unbeeindruckt von der Gesetzesvorlage und auch im deutschen Handel gibt es bei den Papieren Alphabet und Apple am Donnerstagvormittag kaum Bewegung.

Eine ausführliche Einschätzung zu den Aktien von Alphabet, Apple und weiteren Tech-Riesen lesen sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (33/21) – hier geht’s zum E-Paper.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.  

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