Amazon lässt im Ringen um einen milliardenschweren Cloud-Auftrag des Pentagons nicht locker. Der US-Konzern behauptet in einer Klage, ein besseres und günstigeres Angebot gemacht zu haben als der erfolgreiche Konkurrent Microsoft. Das amerikanische Verteidigungsministerium habe bei der Bewertung große Fehler gemacht.
Das Pentagon habe die Vorteile der Amazon-Offerte unterschätzt und wichtige Vertragsanforderungen ignoriert, so Amazon. Das Angebot sei um etliche Millionen günstiger gewesen als das von Microsoft. Trotzdem habe sich das Verteidigungsministerium für Microsoft entschieden.
Daran habe auch die Neubewertung des Auftrags im Sommer nichts geändert. „Diese Studie war mit Fehlern behaftet, die noch ungeheuerlicher sind, als die Fehler, die beim ersten Mal gemacht wurden“, so Amazon in einem Statement.
Der Grund für Amazons Kampfgeist liegt auf der Hand: Der Vertrag, genannt Joint Enterprise Defense Infrastructure oder kurz JEDI, ist mit einem Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar über ein Jahrzehnt nicht nur überaus lukrativ. Mit dem Pentagon hätte Amazon darüber hinaus einen weiteren erstklassigen Namen auf seiner Kundenliste. Bessere Werbung gibt es kaum.
Sollte Amazon doch noch erfolgreich sein im Kampf um JEDI, würde das der zuletzt etwas schwächelnden Cloud-Sparte neue, starke Wachstumsimpulse verleihen. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie klar bullish.
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