Nach den heftigen Kursverlusten vom Montag griffen die Anleger am Dienstag wieder zu an der Börse. Die Amazon-Aktie kletterte um über zwei Prozent und näherte sich wieder der bedeutenden 200-Tage-Linie. Angesichts der Entwicklung in den kommenden Wochen haben die Bullen genauso gute Argumente wie die Bären.
Die Bullen spekulieren darauf, dass die US-Notenbank angesichts der weltweiten Handelsspannungen und der damit verbundenen konjunkturellen Risiken die Leitzinsen bald senken könnte. Das war auch der Grund für die Gegenbewegung am Dienstag.
Fed-Chef Jerome Powell hatte am Dienstag auf einer Konferenz in Chicago gesagt, man werde den Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China genau beobachten und "wie immer" entsprechend reagieren, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.
Indes befürchten die Bären, dass die von den Demokraten angestrebte Regulierung die großen Tech-Konzerne lähmen könnte. Eine weitere Angst ist, dass der Handelsstreit mit China die US-Konjunktur und damit auch die Weltwirtschaft bremsen könnte.
Kampf um den GD200
Das charttechnische Bild bei Amazon bleibt derweil eingetrübt. Die Aktie notiert weiterhin unterhalb der wichtigen 200-Tage-Linie. Kippt die Stimmung am Markt, könnte es schnell in Richtung der Unterstützung bei 1.600 Dollar gehen.
Hält die Unterstützung dort nicht, droht sogar ein Test des 12-Monats-Tiefs vom 24. Dezember bei 1.307 Dollar.
Sollte indes nachhaltig der GD200 nach oben durchbrochen werden, könnte es rasch wieder in Richtung Rekordhoch bei 2.050 Dollar gehen.

Dip = Kaufchance
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Für langfristig orientierte Anleger bieten Dips wie aktuell generell gute Einstiegschancen bei Qualitätsaktien wie Amazon. Zumal CEO Jeff Bezos derzeit viele Ideen hat, um weiteres Wachstum zu generieren.
(Mit Material von dpa-AFX)