Amazon ist am Freitag mit einem kräftigen Satz in den elitären Klub der 1-Billion-Dollar-Unternehmen zurückgekehrt. Nachdem ein starkes Weihnachtsgeschäft und florierende Cloud-Dienste dem Konzern überraschend gute Quartalszahlen beschert hatten, waren die Aktien im frühen Handel massiv angesprungen. Kurzzeitig wurde sogar das alte Allzeithoch aus dem Jahre 2018 übertroffen. Die neue Rekordmarke liegt nun bei 2.055,72 Punkten. Der "Prime"-Service, der unter anderem schnelleren Versand und Zugang zu Amazons Streaming-Angebot verspricht, gewann laut Unternehmenschef Jeff Bezos so viele neue Kunden hinzu wie noch nie zuvor.
Zuletzt blieb bei den Amazon-Aktien noch ein Plus von mehr als neun Prozent auf gut 2.041 Dollar. Damit sind sie der Top-Performer im technologielastigen Index Nasdaq 100.
Analysten zeigten sich erfreut und erhöhten ihre Kursziele für die Amazon-Aktien. Der Internet-Handelsriese habe die Erwartungen durch die Bank übertroffen, schrieb etwa der Experte Douglas Anmuth von der US-Bank JPMorgan. Anmuth hob insbesondere das Wachstum im Cloudgeschäft und das avisierte operative Ergebnis für das erste Quartal positiv hervor.
Analyst Eric Sheridan von der Schweizer Großbank UBS ergänzte, Amazon habe im vierten Quartal alle Sorgen um seine Investitionen und das Erlös-Potenzial der Dienstleistungssparte widerlegt. Der Fachmann Ross Sandler von der britischen Investmentbank Barclays meinte, Sorgen des Marktes um die Web Services sollten abgehakt werden. Die Bären bei den Aktien dürften nun wieder in den Winterschlaf gehen.
Nach dem Kurssprung zum Wochenschluss waren die Amazon-Anteilscheine zuletzt gut 1,02 Billionen US-Dollar wert. Am US-Aktienmarkt sind lediglich Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, Microsoft und Apple höher bewertet. Teuerstes börsennotierte Unternehmen der Welt ist der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco.
DER AKTIONÄR hatte auf gute Zahlen von Amazon spekuliert – und lag richtig. Auch wenn es nach der Rallye zu Gewinnmitnahmen kommt: Die Zweifel an der Wachstumsstory sollten nun ausgeräumt sein. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.
(Mit Material von dpa-AFX)