Amazon treibt den Ausbau seines Lebensmittelgeschäfts voran: Der Konzern bietet die taggleiche Lieferung frischer Produkte nun in über 1.000 US-Städten an – bis Jahresende sollen es 2.300 sein. Prime-Kunden profitieren oft kostenlos, Konkurrenten wie Instacart und Walmart geraten unter Druck.
Amazon weitet seinen Service für die taggleiche Lieferung frischer Lebensmittel in den USA deutlich aus. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr erste Tests in Phoenix und in diesem Jahr in weiteren Städten durchgeführt hatte, wird der Service nun auf über 1.000 Städte und Gemeinden – darunter Raleigh, Tampa und Milwaukee – ausgedehnt. Bis Ende 2025 sollen es mindestens 2.300 Standorte sein. Ziel ist es, Kunden zu motivieren, neben anderen Bestellungen auch frische Produkte wie Fleisch, Eier, Obst und Gemüse mitzubestellen. Die Tests zeigten, dass viele Erstkäufer von Amazon-Lebensmitteln seit Einführung des Angebots doppelt so häufig bestellen wie vorher.
Für Prime-Mitglieder ist die Lieferung ab einem Bestellwert von 25 Dollar kostenlos, sonst fallen 2,99 Dollar an. Nicht-Prime-Kunden zahlen unabhängig vom Bestellwert 12,99 Dollar pro Lieferung. Die Ankündigung belastete die Aktien von Wettbewerbern: Instacart verlor mehr als elf Prozent, Kroger gut vier Prozent, die Aktie von Walmart sank 2,5 Prozent. Analysten sehen darin eine Verschärfung des Wettbewerbs zwischen Amazon und Walmart – während Amazon vor allem in Lebensmittel- und ländliche Infrastruktur investiert, stärkt Walmart sein Marktplatz- und Werbegeschäft.
Amazon hat seine Lebensmittelstrategie in den letzten Jahren überarbeitet: Die Fresh-Märkte wurden angepasst, um mehr Kunden zu gewinnen, und die Lieferung frischer Produkte wurde auch Nicht-Prime-Mitgliedern zugänglich gemacht.
Die Aktie von Amazon konnte am Donnerstag im Gegensatz zur Konkurrenz zulegen. Sie gewann 1,4 Prozent auf 224,56 Dollar. Damit schickt sie sich an, die jüngsten Verluste nach der Zahlenvorlage wieder aufzuholen. Ein klares positives Signal würde der Sprung über das Juli-Hoch bei 236,53 Dollar und anschließend der Sprung über das bisherige Allzeithoch, das im Februar dieses Jahres bei 242,52 Dollar markiert wurde, bringen. DER AKTIONÄR sieht weiterhin mittel- bis langfristig viel Potenzial für die Aktie von Amazon. Das Kursziel des AKTIONÄR liegt bei 240,00 Euro.
14.08.2025, 06:57