Googles Geschäft mit Online-Werbung wächst weiterhin trotz der Konkurrenz neuer KI-Rivalen. Im vergangenen Quartal stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um 8,5 Prozent auf knapp 66,9 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Das lag leicht über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund vier Prozent zu.
Werbung bei Google erwirtschaftet nach wie vor den Großteil der Erlöse des Mutterkonzerns Alphabet. Die Entwicklung des Anzeigengeschäfts wird sehr genau beobachtet. Eine zentrale Frage ist, ob Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links anzuzeigen, eine Spur bei Googles Suchmaschine hinterlassen.

Ein zweiter Faktor ist in diesem Jahr die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. In den Vereinigten Staaten wird im Mai die Ausnahme von Einfuhrzöllen für Paketsendungen im Wert unter 800 Dollar aufgehoben. Auf diesem Weg kamen in die USA bisher zahlreiche Lieferungen von chinesischen Handelsplattformen wie Shein und Temu. Sie schalteten bisher viel Werbung bei Google und dem Facebook-Konzern Meta - hörten nun aber damit auf.
Der Konzernumsatz von Alphabet lag mit einem Plus von zwölf Prozent auf 90,23 Milliarden Dollar über den Markterwartungen. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 34,54 Milliarden Dollar.

Das Analysehaus Guggenheim hat die Einstufung bereits im Vorfeld der Zahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 190 Dollar belassen. Die Analysten des Unternehmens weisen darauf hin, dass die Aktie mit dem 19-fachen des nachlaufenden Gewinns bewertet wird und mit einem Abschlag von 23 Prozent zum S&P 500 und 49 Prozent zum breiten Technologiesektor gehandelt wird.
Alphabet hat geliefert. Wer investiert ist, bleibt dabei. Die Quartalszahlen des Tech-Riesen sind ein wichtiger Stimmungsindikator für den gesamten Technologiesektor.