Während die globalen Märkte bleiben angesichts geopolitischer Spannungen und protektionistischer Tendenzen angespannt. Europäische Versicherer und Rückversicherer bleiben hingegen bislang bemerkenswert stabil. Das zeigt ein aktueller Bericht von DBRS Morningstar.
DBRS Morningstar hat in einer aktuellen Studie die Lage bei Versicherern und Rückversicherern beleuchtet. Besonders erfreulich demnach: Die Schaden- und Unfallversicherer (Property & Casualty, P&C) in Europa und Großbritannien sind derzeit deutlich weniger betroffen als viele ihrer nordamerikanischen Konkurrenten.
Zwar könnte es infolge gestörter Lieferketten und anhaltender Materialknappheit in einzelnen Segmenten – insbesondere bei der Auto- und Gebäudeversicherung – zu einem Anstieg der Schadenkosten kommen. Doch die Morningstar-Experten betonen, dass diese Risiken bislang moderat bleiben. Versicherer mit Fokus auf spezielle Sparten wie Haftpflicht oder D&O-Versicherungen sehen sich kaum unmittelbaren Belastungen ausgesetzt.
Auf der Lebens- und Krankenversicherungsseite bleibt das Bild ebenfalls freundlich. Die europäischen Anbieter sind direkt von Zöllen und Handelsbeschränkungen nicht betroffen. Allerdings könnte die erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten indirekte Auswirkungen haben. Schwankende Kapitalmarktrenditen und ein verändertes Sparverhalten der Kunden könnten dazu führen, dass die Nachfrage nach sicheren Anlageprodukten mit Garantien wieder an Bedeutung gewinnt – eine Entwicklung, die insbesondere klassische Lebensversicherer im Blick behalten sollten.
Bei den Rückversicherern zeichnet sich ein ähnliches Bild der Resilienz ab. Europäische Schwergewichte wie Munich Re oder Swiss Re profitieren von ihrer breiten Diversifikation über verschiedene Geschäftssegmente hinweg. Während die gestiegenen Material- und Reparaturkosten im Bereich der Sachversicherung durchaus zu höheren Schadenaufwendungen führen könnten, bleibt die Belastung insgesamt begrenzt. Zudem dürften die Preiserhöhungen in der Rückversicherung – getrieben durch die allgemeine Kostensituation – die Ertragskraft der Unternehmen langfristig sogar stützen.
Insgesamt zeigt sich: Europas Versicherungs- und Rückversicherungskonzerne sind gut aufgestellt, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Die solide Kapitalbasis, die disziplinierte Zeichnungspolitik und die breite Diversifikation zahlen sich einmal mehr aus. Das gilt vor allem für Branchengrößen wie Allianz, AXA oder Munich Re. Alle drei Aktien sind laufende Empfehlungen. Anleger bleiben bei dem Trio investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.