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20.11.2019 Michael Schröder

AKTIONÄR Hot-Stock Serviceware: Die Zukunft beginnt jetzt - Hintergründe und Ziele!

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SERVICEWARE INH

Mit der Digitalisierung von Serviceprozessen können Firmen effizienter arbeiten. Serviceware ist auf dem Weg, in diesem Wachstumsmarkt ein Top-Player zu werden. Setzt die Gesellschaft ihre eigenen Ziele weiter um, dürfte die Aktie weiter an Wert zulegen. Daher sollten Anleger mit Weitblick heute schon an morgen denken und einer Position dem Depot beimischen.

Größe ist für Softwareunternehmen einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Daher befindet sich die im hessischen Bad Camberg ansässige Serviceware schon seit vielen Jahren auf Expansionskurs. Die durchschnittliche Wachstumsrate der Erlöse seit der Gründung im Jahr 1998 liegt im Bereich um 25 Prozent. Mit dem Geld aus dem Börsengang im April 2018 wollte der Anbieter von Softwarelösungen für die Verbesserung der Servicequalität von Unternehmen (Enterprise Service Management – kurz ESM) das Wachstum noch einmal beschleunigen.

Weitere Übernahmen, die Internationalisierung des Geschäfts und eine Stärkung des Vertriebs in Richtung Großunternehmen standen auf der IPO-Agenda. Ein Blick auf den Nachrichtenticker zeigt: Die Verantwortlichen des gründergeführten Unternehmens haben bisher Wort gehalten. Die internationale Präsenz wurde ausgebaut. Die Hessen haben mittlerweile in Großbritannien und Skandinavien Fuß gefasst. Der erste Großkunde aus Frankreich wurde gewonnen. „Unsere Plattform konnten wir ebenfalls erfolgreich weiter ausbauen, indem wir in den vergangenen Quartalen mit den Übernahmen von Cubus und Sabio die Bereiche Business Intelligence und Knowledge Management hinzugewonnen haben“, erklärt Finanzvorstand Harald Popp gegenüber dem AKTIONÄR.

Zudem wurde das Geschäft mit Großkunden weiter ausgebaut. „2019 hat beispielsweise die deutsche Flugsicherung entschieden, in allen ihren Luftkontrollzentren Software einzusetzen, die auf unseren Lösungen aufsetzt“, so der Finanzchef. Wichtige Zwischenziele wurden damit erreicht. „Aber natürlich ist das erst der Anfang und wir machen weiter“, so Popp. Dass sich der Finanzchef nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen will und weiter Zeit und Geld investiert, hat einen guten Grund: Der ESM-Markt ist vergleichsweise jung. Die Marktanteile für Anbieter von Softwarelösungen werden jetzt verteilt und da gilt es, den Anschluss nicht zu verpassen.

Starke Plattform

Es ist ein absoluter Wachstumsmarkt. Mit der Software von Serviceware können Unternehmen ihren Kundenservice digitalisieren, alle Prozesse aus einer Hand steuern und so ihre Qualität und Effizienz verbessern. „Dazu stellen wir eine Plattform zur Verfügung, die aus mehreren Modulen besteht“, erklärt der Finanzvorstand. „Nehmen wir als Beispiel ein großes Wohnungsunternehmen als unseren Kunden an. Wenn sich dort ein Mieter mit einem Problem meldet – einer defekten Heizung beispielsweise –, wird die gesamte Bearbeitung dieser Anfrage mit unseren Softwarelösungen gemanagt. Ein Modul dient der digitalen Erfassung und Bearbeitung dieser Anfrage. Das nächste Softwaremodul steuert dann beispielsweise den Einsatz eines Außendienstmitarbeiters des Wohnungsunternehmens, wenn der erforderlich wird. Ein drittes Modul analysiert und misst die Kosten des gesamten Serviceprozesses.“ Mit einem weiteren Softwaremodul lassen sich sogar ganze Serviceeinheiten als Business Units oder Tochtergesellschaften betriebswirtschaftlich steuern. „Mit unserer Plattform bieten wir ein komplettes Angebot für digitale Serviceprozesse und haben uns damit in Europa eine führende Marktstellung aufgebaut. Aber natürlich kann man die Module auch alle einzeln nutzen.“

Internationalisierung läuft

Im wichtigen europäischen Software­markt Großbritannien will Popp den Erfolg aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden wiederholen und so in Sachen Internationalisierung „die PS nun weiter auf die Straße bringen“. Bei der Großkundengewinnung agiert Serviceware im In- und Ausland mit einem breiten Branchenmix. Zehn der 30 DAX-Unternehmen zählen bisher zu den Kunden – Tendenz steigend. Zudem scheint es nicht ausgeschlossen, dass die Gesellschaft schon bald bei einer weiteren Akquisition Vollzug melden kann.

Im Gespräch wird schnell klar: Popp und sein Team arbeiten ihre Expansionsagenda konsequent weiter ab – mit Erfolg. Das für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 (zum 30. November) geplante Umsatzplus von 15 bis 30 Prozent dürfte dabei sicher erreicht werden.

Bei allem Wachstum verliert der Finanzchef auch die Profitabilität nicht aus den Augen, hat hier aber klare Planvorgaben: „Der letzte Prozentpunkt Gewinnmarge steht für uns in der aktuellen Phase des Wachstums und der Marktaufteilung kurzfristig nicht im Vordergrund“, stellt Popp klar. „Jetzt investieren wir und in der mittelfristigen Zukunft werden wir dann ernten.“

Eine Herausforderung für Serviceware bleibt – ähnlich wie für alle Branchenvertreter –, die passenden Mitarbeiter zu rekrutieren. „Dabei waren wir sowohl in den IT-Fachbereichen als auch im Vertrieb erfreulicherweise in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich, abzulesen auch in unseren Zahlen. Nun müssen die neuen Mitarbeiter schnell produktiv werden und im Vertrieb weitere Erfolge zeigen. Das zeichnet sich ab, erfordert aber selbstverständlich hohes Engagement aller Beteiligten“, weiß der Finanzchef.

Margen werden nachziehen

Gelingt es dem Vorstand, die Gesellschaft weiter erfolgreich durch die aktuelle Wachstumsphase zu manövrieren, dann sollte die Marge durch Skaleneffekte, Cross-Selling und die gute Marktposition mittelfristig deutlich nach oben gehen. „Jeder weiß, welche Margen im IT- und Softwarebereich möglich sind und natürlich ist das auch unsere Benchmark, aber aus einer Position als deutlich größeres, international marktführendes Unternehmen heraus“, zeigt sich Popp zuversichtlich. „Bislang haben wir im Cross-Selling und bei der Vermarktung unserer einzigartigen Plattform nur einen Bruchteil unserer Margenpotenziale gehoben.“

Im Vergleich zum US-Marktführer Servicenow, bei dem in Zukunft der ehemalige SAP-Vorstand Bill McDermott das Zepter schwingt, ist die Aktie schon jetzt günstig bewertet. Während die Amerikaner bei einer Marktkapitalisierung von 46 Milliarden Dollar mit dem 13-fachen Umsatz bewertet werden, wird das heimische Softwareunternehmen nur mit dem 2,3-fachen Jahresumsatz gehandelt. Zudem ist die Branche immer in Bewegung: Für die Übernahme des Wettbewerbers Apptio zahlte die Investmentgesellschaft Vista Equity Ende 2018 nur zwei Jahre nach dessen Börsengang knapp zwei Milliarden Dollar und damit eine Prämie von 50 Prozent.

Ebenfalls interessant: Im dritten Quartal haben die Hessen mit der Technischen Universität Darmstadt die Zusammenarbeit im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gestartet. „Mit KI lassen sich digitale Serviceprozesse perspektivisch auf ein ganz neues Niveau heben, besonders in der Umsetzung der Prozesse und im Bereich Knowledge Management“, begründet Popp diesen Schritt.

SERVICEWARE INH (WKN: A2G8X3)

Die Ausgangslage ist gut. Serviceware hat gute Chancen, den Markt für digitale Softwareprozesse in Unternehmen als relevanter Player aktiv mitzugestalten. Setzt die Gesellschaft ihre strategischen Ziele weiter konsequent um, wächst überproportional und gewinnt Marktanteile, dürfte sich die Aktie weiter von ihren Tiefstständen lösen. Zieht dann mit entsprechender Größe auch die Profitabilität nach, sollte der Kurs der Software-Aktie auch die richtige Größe erreichen.

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