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14.09.2021 Fabian Strebin

Aareal Bank: Neuer Chef kommt – aber was macht die Aktie?

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Aareal Bank

Bei der Aareal-Bank war der CEO-Posten mehr als ein halbes Jahr vakant, denn Hermann Merkens nahm sich im letzten Herbst eine Auszeit von der Führungsspitze. Krankheitsbedingt kehrte er aber nie zurück. Ab heute hat der Spezialfinanzierer wieder einen hauptamtlichen Chef. Dieser steht allerdings vor großen Herausforderungen.

Nach einer längeren Übergangsphase hat die Aareal Bank wieder einen hauptamtlichen Chef: Der ehemalige Commerzbank -Vorstand Jochen Klösges tritt an diesem Mittwoch als Vorstandsvorsitzender bei dem Wiesbadener Immobilienfinanzierer an. Klösges ist Nachfolger von Hermann Merkens, der wegen einer Erkrankung schon länger pausiert hatte und Ende April aus dem Vorstand des im SDAX. gelisteten Instituts ausgeschieden war. Übergangsweise hatten die Aareal-Bank-Vorstände Marc Heß und Thomas Ortmanns die Geschäfte geführt.

Klösges war nach seiner Zeit beim Immobilienfinanzierer Eurohypo, die nach der gefeierten Übernahme zur Sorgentochter der Commerzbank wurde, mehrere Jahre für die Commerzbank tätig. Von 2007 bis 2009 war er Strategiechef des Frankfurter Instituts, 2009 rückte er in den Vorstand auf und verantwortete dort die Geschäftsfelder gewerbliche Immobilienfinanzierung, Schiffsfinanzierung und Staatsfinanzierung.

Zum 31. Dezember 2013 verkleinerte die Commerzbank nach monatelangem Gezerre ihren Vorstand: Die beiden für die Abbausparte des teilverstaatlichten Konzerns verantwortlichen Manager Klösges und Ulrich Sieber verloren ihre Posten. Klösges fand eine neue Aufgabe als Chef der E.R. Capital Holding GmbH & Cie. KG des Hamburger Unternehmers Erck Rickmers.

Sein Amtsantritt bei der Aareal Bank fällt in bewegte Zeiten. Im Jahr 2020 hinterließ die Corona-Krise tiefere Spuren in der Bilanz des Konzerns als gedacht. Auf die Aktionäre entfiel unter dem Strich ein Verlust von 90 Millionen Euro nach einem Gewinn von 145 Millionen im Vorjahr. Inzwischen laufen die Geschäfte wieder besser, auch wenn im zweiten Quartal 2021 ein längst verkauftes Fondsinvestment bei der Aareal Bank teuer zu Buche schlug.

Der Hedgefonds Petrus Advisers als Aareal-Bank-Großaktionär dringt seit Monaten auf Veränderungen bei dem Immobilienfinanzierer. Vor der diesjährigen Hauptversammlung hatte der Londoner Investor unter anderem mehr Sparsamkeit, eine Abspaltung der Software-Tochter Aareon und eine Steigerung der Ertragskraft gefordert. Der Hedgefonds könnte der jüngsten Stimmrechtsmitteilungen zufolge einschließlich Zukaufmöglichkeiten auf einen Anteil von fast 16 Prozent an der Aareal Bank AG kommen.

„Unsere Forderungen stehen natürlich noch. Die geben wir auch nicht auf, das ist klar“, sagte Petrus-Partner Till Hufnagel im Juli dem Handelsblatt gut einen Monat nach Klösges' Berufung. „Der Vorstand muss dafür sorgen, die Kosten in den Griff zu bekommen und ein Geschäftsmodell aufzubauen, das weniger Eigenkapital verbraucht.“

Aareal Bank (WKN: 540811)

Die Aktie selbst ist mit einem 2022er-KGV von 12 teuer. Wer bereits Aktien der Aareal Bank im Depot hat, bleibt aber dabei und streicht den Dividendennachschlag ein, der im vierten Quartal ansteht. Alle anderen warten den Ausbruch über den langfristigen Abwärtstrend von 2018 bei 23,70 Euro an. Der Stopp verbleibt bei 17,50 Euro.

Mit Material von dpa-AFX.

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