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22.01.2016 Werner Sperber

Daimler steuert hinterher

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Auto fährt; Bringt Personen von A nach B; Teuere Autos machen das mit mehr Fahrkomfort und Sicherheit und sind besser verarbeitet. Das war einmal. Heutzutage unterscheidet sich die Werbung der Automobilkonzerne von denen der Mobiltelefon-Firmen von früher kaum. Der einzige Unterschied ist: Die Schauspieler halten sich kein solches Telefon ans Ohr sondern sitzen in einer Fahrgastzelle. Daimler will dabei bald ganz vorne mitspielen.

Ziel: Zug fahren im Auto
Konnektivität, Comand-System, Touch Controls, Infotainment oder auf Deutsch: Verbindung zu Netzwerken, Steuerungssystem, berührungsempfindliche Bildschirme als Bedienfelder, Informations- und Unterhaltungssystem. Daran arbeitet Sajjad Khan, Leiter des neuen Bereichs "Digital Vehicle & Mobility" der Daimler AG. Der Konzern hinkt bei der Intuitivität des Comand-Systems, also der unbewussten Bedienung der verschiedenen elektronischen Steuerungssysteme, den Wettbewerbern der Bayerischen Motoren Werke AG und der Audi AG hinterher. In der neuen E-Klasse von Mercedes soll es deshalb erstmals heißen: "Hände am Lenkrad, Augen auf der Straße". Khan baut dort sogar zwei Bildschirme ein, auf die der Fahrer sehen muss, um das Handling der Comand-Systems intuitiv zu managen. Dazu kommt ein dritter, zentraler Bildschirm mit einer Diagonale von 31,2 Zentimetern, auf dem die Ergebnisse etwa der Suche nach der nächsten, nötigen Tankstelle mit der richtigen Treibstoffart angezeigt werden.

Die E-Klasse (W213) soll zudem bis zu einer Geschwindigkeit von 210 Stundenkilometern selbständig dem vorausfahrenden Fahrzeug folgen, während der Fahrer nicht auf die Straße sehen muss, sondern beispielsweise e-Mails schreiben kann. Das Ziel ist dieses sogenannte autonome Fahren mit dem von Daimler, BMW und Audi gemeinsam von Nokia gekauften Straßenkartensystem "Here" in einem Automobil mit Telefon- und Internetanschluss, welches keine Schadstoffe ausstößt. Aber bereits jetzt soll der Fahrer in der neuen E-Klasse zwei Stunden pro Tag "sparen", weil er effizienter fährt. Khan formuliert: "Wir entwickeln Autos, um den Kunden das Gefühl zu geben, dass der Tag 26 Stunden hat."

Die EU-Wirtschaft soll erlahmen
Im Jahr 2015 erholten sich die Zulassungszahlen für Personenkraftwagen und leichte Lastkraftwagen in der Europäischen Union (EU) um 9,3 Prozent auf 13,7 Millionen Fahrzeuge. Daimler-Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Zetsche warnte nun als Präsident des europäischen Automobilverbandes European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA): Im laufenden Jahr würden diese Verkaufszahlen nur um zwei Prozent auf fast 14 Millionen zulegen. Dr. Zetsche begründet das folgendermaßen: Es sei unsicherer geworden, in der EU zu leben und die Wirtschaftsaktivität würde schwach sein, es würde also weniger produziert, weniger Dienstleistungen in der EU erbracht und weniger gehandelt.

Noch immer abwarten
DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dazu, vor einem Einstieg eine charttechnische Bodenbildung bei dem langfristigen Favoriten abzuwarten. 

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