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07.01.2016 Michael Schröder

Chinas Börsenhandel erneut ausgesetzt: DAX im freien Fall -10.000-Punkte-Marke im Fokus - die Hintergründe!

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DAX

Die Talfahrt geht weiter: An den Börsen Chinas haben die Anleger erneut panikartig verkauft – der Handel wurde bereits nach kurzer Zeit wegen zu hoher Verluste gestoppt. Der fortgesetzte Kurseinbruch dürfte den DAX unter die Marke von 10.000 Punkten drücken. Zuletzt hatte das Börsenbarometer im Oktober unter dieser psychologisch wichtigen Marke notiert.

Nach dem zweiten kräftigen Kursrutsch in dieser Woche ist der Börsenhandel in China nach kurzer Zeit für den Rest des Tages ausgesetzt worden. Zuvor waren die Börsen vor Ort um mehr als sieben Prozent gefallen. Wie schon am Montag griff deshalb der zum Jahresanfang neu eingeführte Schutzmechanismus, wonach der Handel erst für 15 Minuten ausgesetzt wird, wenn der China Securities Index (CSI) für 300 führende Werte in Shanghai und Shenzhen um mehr als fünf Prozent fällt. Bei sieben Prozent muss der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt werden - was prompt passierte, weil die erste Unterbrechung die Investoren so alarmiert hatte, dass erst recht verkauft wurde. Mit 30 Minuten stand am Ende der kürzeste Handelstag in der 25-jährigen Geschichte der Aktienmärkte Chinas zu Buche.

Was steckt dahinter? Die chinesische Regierung hatte zuvor seine Währung Yuan weiter abgewertet. Die Notenbank (PBOC) legte den Mittelwert des Yuan zum Dollar auf 6,5646 Yuan fest. Zum Mittwoch ist das eine Abwertung von 0,5 Prozent. Es war zudem der achte Tag in Folge, an dem die Notenbank den Yuan schwächte. Grund ist die schwache Konjunktur. Chinas Wirtschaft ist im abgelaufenen Jahr 2015 dem Vernehmen nach „nur” um etwa fünf Prozent gewachsen – das wäre geringste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert.

An den globalen Finanzmärkten sorgen sich die Anleger auch über die anhaltende Abwertung der chinesischen Währung Yuan. Sie könnten eine noch größere Schwäche der chinesischen Wirtschaft signalisieren als aus offiziellen Statistiken hervorgeht. Staaten können über eine Währungsabwertung versuchen, die Konjunktur anzukurbeln. Im Inland produzierte Waren werden dadurch im Ausland günstiger. Das kann der Exportwirtschaft helfen.

Der DAX geht weiter auf Tauchstation. Kein Wunder: Das im Reich der Mitte ist nach den USA die zweitwichtigste Volkswirtschaft der Welt. Das Land steht für rund 15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Vor allem die deutschen Exportfirmen sind auf den gewaltigen Absatzmarkt angewiesen. Nach Berechnungen der Deutschen Bank erwirtschaften die 30 DAX-Konzerne im Durchschnitt neun Prozent ihrer Umsätze und sogar 15 Prozent der Gewinne in China.

Erweist sich die charttechnische Unterstützung im Bereich um 10.114 Punkte nicht als tragfähig, droht beim Leitindex sogar ein Rutsch unter die 10.000-Punkte-Marke. Die nächsten Haltemarken warten dann erst bei 9.560 oder sogar 9.300 Zählern. Die Bullen müssen den Kopf aber nicht in den Sand stecken. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich das Blatt auch sehr schnell wieder wenden kann. Mögliche Impulsgeber gibt es einige, doch zunächst dürften die Bären das Zepter schwingen. Mehr zum DAX sehen Sie im täglichen DAX-Check im aktionaer.tv oder lesen Sie an dieser Stelle.

(Mit Material von dpa-AFX)

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