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06.09.2018 Matthias J. Kapfer

Bei Continental brennt die Luft

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Continental

Es gibt Ärger im Hause Continental. In einem Brandbrief offenbart der CEO des Autozulieferers den Ernst der Lage. Das Börsenjahr 2018 ist bislang eine reine Katastrophe für den Konzern.

„Unsere derzeitige geschäftliche Situation ist sehr ernst“, mit diesen Worten wandte sich der Continental-Chef Elmar Degenhart an seine rund 400 Topmanager. Rund zwölf der insgesamt 27 Geschäftsbereiche hatten wiederholt das vorgegebene Renditeziel verfehlt. CEO Degenhart lässt aber keine Gnade walten und schreibt daher klar und deutlich: „Auf diesem falschen Gleis fahren wir keinen Meter mehr: Dieser Zug stoppt genau hier und jetzt!“

Das bröckelnde Vertrauen der Investoren macht Degenhart ebenfalls zum Thema: „Unsere Stakeholder äußern ihre Zweifel an unserer operativen Leistungsfähigkeit, unserem Kostenbewusstsein und unserer Fähigkeit, zuverlässige Prognosen zu erstellen.“

Probleme an allen Ecken

Dass Continental auf einem falschen Gleis unterwegs war, ist kein Geheimnis. Zwei Gewinnwarnungen mussten die Hannoveraner bereits abgegeben, und das innerhalb weniger Monate. Hinzukommen noch die seit Ende Juli bestätigten Pläne des Automobilzulieferers, das Unternehmen in eine Holding umwandeln zu wollen.

Deutlich zu spüren bekommt Continental vor allem die neuen WLTP Abgas- und Verbrauchsstandards, die seit dem 1. September gelten. Großabnehmer VW musste in Folge dessen die Produktion einiger Modelle stoppen – was die Hannoveraner natürlich umgehend getroffen hatte.

Auf eine besser Zukunft

Im Börsenjahr 2018 blickt Continental auf eine bislang erschütternde Entwicklung. Rund 30 Prozent hat der Aktienkurs des Automobilzulieferers seit Jahresbeginn an der Börse verloren. Die Continental-Aktie befindet sich getrieben durch die Gewinnwarnungen weiter auf Talfahrt.

Auch wenn der Konzern sich innerhalb eines Jahrzehnts vom einfachen Reifenhersteller zum komplexen Automobilzulieferer mit neuen Technologien für autonomes Fahren, Elektromobilität und Co gewandelt hat, scheint das Jahr 2018 mehr als nur eine Herausforderung zu sein. Unter den Aktien im Bereich der Autozulieferer bleibt Continental aber dennoch die bessere Wahl im Vergleich zu Schaeffler.

Autos brauchen immer mehr Elektronik und Sensorik. „Continental ist hinsichtlich Innovationsfähigkeit im Vergleich zu Japanern oder Amerikaner deutlich innovativer“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut. Dies könnte spannende Entwicklungen für die Zeit nach den derzeitigen Turbulenzen liefern.

Es bleibt abzuwarten, wie die Hannoveraner die anstehenden Herausforderungen meistern werden. Auf aktuellem Kursniveau notierte die Continental-Aktie zuletzt im Jahr 2014. Eine technische Unterstützung liegt auf dem damaligen Jahrestief bei 136,85 Euro. Da ist also noch etwas Luft nach unten. Langfristig orientierte Anleger sollten eine Bodenbildung des Kurses abwarten.

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