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07.03.2019 André Fischer

Bayer: 130 oder 30 Euro?

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Bayer

Die Bayer-Aktie notiert immer noch gut 50 Prozent unter dem im April 2015 erreichten Höchstkurs von 144 Euro. Gelingt es dem Management, den Health-Care-Konzern in naher Zukunft wieder zu alter Stärke zurückzuführen, wäre der Titel auf aktueller Kursbasis enorm günstig bewertet. Auf der anderen Seite drohen weitere Kursrückgänge, wenn der Konzern erneut zur Zahlung wegen Gesundheitsschäden des Herbizids Glyphosat verurteilt werden sollte.

Pro- und Contra-Argumente unter der Lupe

Keine Frage: Mit dem Abschlussquartal des letzten Jahres konnte Bayer überzeugen, da vor allem die operative Entwicklung des Agrarchemiegeschäfts erfreulich verlief. Das Haar in der Suppe waren die hohen Sonderkosten im Gesamtjahr, so dass der Gewinn je Aktie auf Jahressicht auf 1,80 Euro schrumpfte. Das ist der niedrigste Wert seit 2010.

Der um Sonderkosten bereinigte Gewinn pro Aktie in Höhe von 5,94 Euro liegt allerdings deutlich höher. Mit diesem Ausweis konnte Bayer die leicht reduzierte Prognose zwar übertreffen; dieser Wert liegt aber immer noch rund zehn Prozent unter den bereinigten Vorjahreswerten.

Ein weiterer Wermutstropfen: Im Pharma- und Gesundheitsgeschäft stagnieren die Umsätze bei fallender Marge. Darüber hinaus drücken Bayer Nettoschulden im Volumen von über 35 Milliarden Euro. Deren Reduzierung dürfte in den nächsten Jahren Priorität genießen.

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Entwicklung bleibt unkalkulierbar

Der Firmenwert zehrt in der Bilanz von Bayer nahezu das komplette Eigenkapital auf, weshalb es in Zukunft unter Umständen zu außerplanmäßigen Abschreibungen kommen könnte. Zudem ist nicht absehbar, wie die nächsten Glyphosat-Prozesse ausgehen werden. Verlieren die Kläger, verfügt der Aktienkurs über beträchtliches Erholungspotenzial. Nehmen die Prozesse hingegen einen ungünstigen Verlauf, wäre sogar ein Verfall auf neue Kurstiefs nicht gänzlich ausgeschlossen. Konservative Anleger meiden die Bayer-Aktie daher weiterhin.

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