Über 90 Prozent Kursverlust in rund einem halben Jahr: Die vergangenen Monate gleichen für Sarepta-Aktionäre einem Alptraum. Schwache Zahlen und Todesfälle, die im Zusammenhang mit Gentherapien des Unternehmens stehen, haben die Aktie zu Fall gebracht. Am Freitag gibt es erneut schlechte Nachrichten, dieses Mal vom Partner Roche aus Europa.
Das Forschungsduo wird bei der Gentherapie Elevidys (Delandistrogene moxeparvovec) umdenken müssen. Am Freitag äußerte sich der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur ablehnend zum Zulassungsantrag. Roche hatte die Zulassung für Elevidys (Delandistrogen Moxeparvovec) für ambulante Patienten im Alter von drei bis sieben Jahren mit DMD beantragt. Elevidys soll zur Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) eingesetzt werden. Der Zulassungsprozess wurde allerdings von den jüngsten Todesfällen, die auch im Zusammenhang mit Elevidys stehen, überschattet.
Der Roche-Partner Sarepta, der die Therapie entwickelt hat, teilte zu Wochenbeginn mit, alle Lieferungen von Elevidys in den Vereinigten Staaten gestoppt zu haben.
Während Sarepta die Therapie in den USA vermarktet, hält Roche die Rechte außerhalb der USA. Der Basler Konzern hatte seinerseits am Dienstag bereits bekannt gegeben, die Auslieferung der Gentherapie in einigen Ländern außerhalb der USA vorübergehend gestoppt zu haben.
Bis dato wurden laut Roche mehr als 900 Personen mit DMD, darunter 760 ambulante Patienten, mit Elevidys behandelt.
Der nächste Nackenschlag für Sarepta. Vorbörslich fällt die Aktie erneut prozentual zweistellig und nähert sich damit wieder dem vor Kurzem markierten Jahreshoch bei 10,41 Dollar an. Auch die Anteile von Roche notieren am Freitag schwächer, die Titel verlieren rund ein Prozent.
Sarepta steht mit dem Rücken zur Wand. Es bleibt unklar, wie es mit der Gentherapie Elevidys weitergehen wird – und welche finanziellen Auswirkungen auf die Amerikaner zukommen. Anleger sollten bei der Aktie des Unternehmens (Börsenwert immer noch gut eine Milliarde Dollar) keinesfalls ins fallende Messer greifen. Auch bei den Anteilen von Roche fehlen dem AKTIONÄR derzeit die Kaufargumente.
Enthält Material von dpa-AFX
25.07.2025, 14:22