Einem Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat KPS Capital Partners die Übernahmebemühungen im Hinblick auf ein Kombi-Angebot mit Warburg Pincus um den Spezialverpackungshersteller Gerresheimer aufgegeben (DER AKTIONÄR berichtete). Inzwischen hat sich die Aktie von den danach markierten Mehrjahrestiefs wieder ein Stück nach oben lösen können. Gerresheimer schafft Klarheit.
"KPS Capital Partners hat der Gerresheimer AG auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie weiterhin in Gesprächen mit Warburg Pincus sind", so das MDAX-Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung. Die Gespräche über ein mögliches Übernahmeangebot seien ergebnisoffen. "Es ist nicht absehbar, ob und wann es zu einem öffentlichen Übernahmeangebot kommen wird", so Gerresheimer weiter.
Aktie fährt Achterbahn
Am Dienstag waren die Papiere belastet von dem Bloomberg-Bericht zu Handelsschluss um 6,8 Prozent auf 43,02 Euro abgesackt. Nach dem Dementi der Düsseldorfer legten Gerresheimer-Aktien auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion wieder um drei Prozent auf 44,28 Euro zu.
Seit Jahresanfang haben Gerresheimer-Aktien mehr als ein Drittel verloren. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,6 Milliarden Euro. Erst am Monatsanfang waren die Titel nach einer Prognosesenkung und einer Kappung der Dividende um 23 Prozent eingebrochen.
Gerresheimer stand seit Jahren wiederholt im Fokus von Finanzinvestoren. Dabei ging es immer wieder um eine mögliche Aufspaltung des Konzerns.
Durch den Kursverfall ist das Interesse bei Private-Equity-Investoren wieder gestiegen. Zuletzt notierte die Gerresheimer-Aktie vor gut zehn Jahren auf dem aktuellen Kursniveau.
Eine mögliche Übernahme von Gerresheimer durch Finanzinvestoren ist also immer noch nicht vom Tisch. Durch die Gewinnwarnung zuletzt dürften potenzielle Aufkäufer allerdings nun noch genauer die Bücher der Düsseldorfer unter die Lupe nehmen. Anleger greifen weiterhin nicht ins fallende Messer und warten ab.
Enthält Material von dpa-AFX