Im Markt für Adipositas-Medikamente überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem Eli Lilly vor Kurzem mit Studiendaten zu seiner Abnehmpille Orfoglipron für lange Gesichter sorgte, hat nun Viking Therapeutics die Marktteilnehmer mit frischen Ergebnissen zu seiner neuartigen Abnehmpille enttäuscht. Die nächste Steilvorlage für Novo Nordisk.
Viking Therapeutics erreichte zwar die primären und sekundären Endpunkte, wodurch die Gesellschaft statisch signifikante Reduzierungen des Körpergewichts bei einmal täglicher Gabe von VK2735 im Vergleich zu Placebo zeigen konnte. Nach 13 Wochen konnte ein mittlerer Gewichtsverlust von bis zu 12,2 Prozent beobachtet werden.
Darüber hinaus erwies sich die Abnehmpille laut Viking Therapeutics als sicher und gut verträglich. Demnach wurden 99 Prozent der gastrointestinalen behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse als leicht oder mittelschwer eingestuft.
Mit Sorgenfalten blickt der Markt allerdings auf die Verträglichkeit des Mittels. In der Pressemitteilung von Viking Therapeutics heißt es: "Während der Studie brachen 13 Prozent der Teilnehmer, die Placebo erhielten, die Behandlung aufgrund eines unerwünschten Ereignisses ab, verglichen mit 20 Prozent der Teilnehmer, die mit VK2735 behandelt wurden. Die häufigsten Gründe für den Abbruch der Behandlung waren unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit dem Magen-Darm-Trakt (GI). Die Gesamtabbruchrate betrug 18 Prozent bei den Placebo-Probanden und 28 Prozent bei den VK2735-Probanden." Es steht also ein dickes Fragezeichen hinter der Verträglichkeit von VK2735.
Amycretin bei absoluter Gewichtsabnahme vorn
Darüber hinaus scheint der große Wettbewerber Novo Nordisk mit der Abnehmpille Amycretin eine noch wirksamere Abnehmpille in der Pipeline zu haben. In einer frühen Phase demonstrierte Amycretin einen Gewichtsverlust von gut 13 Prozent nach zwölf Wochen.
Die Ergebnisse von Viking Therapeutics sind gut, allerdings kein Home-Run-Szenario. Das Unternehmen muss nun ins Detail gehen und die hohen Abbruchraten begründen. Anleger strafen die Aktie mit einem Kurseinbruch von gut 30 Prozent ab, was übertrieben erscheint. Anleger setzen sich den Titel auf die Watchlist. Indes setzt sich die Erholung bei der Aktie von Novo Nordisk fort. Erneut profitiert das Papier von schwächeren Ergebnissen der Konkurrenz. Das Comeback der Dänen läuft – nun muss das neu aufgestellte Management des Unternehmens dazu beitragen, das Vertrauen des Kapitalmarktes zurückzugewinnen. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk, AbbVie.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk, Viking Therapeutics.
19.08.2025, 13:39