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21.04.2020 Thomas Bergmann

Update (2): WTI-Ölpreis auf Tagestief – Short-Spekulation bei +50%

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Oil WTI

Nach dem "verheerenden Montag" setzten sich die Turbulenzen am Ölmarkt auch am Dienstagabend fort. Kurz nach 19:30 Uhr MEZ notiert der Juni-Kontrakt für Leichtöl der Sorte WTI bei 11,42 Dollar und damit 44 Prozent unter dem Schlusskurs vom Vortag. Am frühen Nachmittag hatte DER AKTIONÄR einen Mini-Short auf WTI zum Kauf empfohlen – die Spekulation geht auf.

Der Juni-Kontrakt für WTI-Öl notiert damit noch tiefer als heute Morgen und damit mehr als 50 Prozent unter dem Tageshoch. Das Problem beim WTI ist, dass die Lagermöglichkeiten in den USA weitestgehend erschöpft sind und es nicht ohne Weiteres verschifft werden kann. Da es auf Land gefördert wird, muss es zuerst über Pipelines an die Umschlagplätze gelangen.

Bei Brent-Öl ist dies etwas einfacher, weil vieles auf hoher See aus dem Boden geholt wird. Es lässt sich entsprechend leichter verschiffen. Nach unseren Erkenntnissen lässt sich die Förderung auch leichter unterbrechen als bei der Schieferölproduktion.

Trump will Ölreserven aufstocken

Um Druck aus dem Markt zu nehmen, will US-Präsident Donald Trump die Reserven des Landes aufstocken. Im Gespräch sind 75 Millionen Fässer. Diese Menge an Rohöl soll nach Angaben des Präsidenten jedoch nur aufgekauft werden, wenn der US-Kongress dem zustimmt - oder wenn die Regierung die Kosten durch die Vermietung von Lagerflächen in Bundeseinrichtungen kompensieren kann. 

Die derzeitigen strategischen Ölreserven der USA belaufen sich auf 635 Million Barrel. Erlaubt sind Reserven von bis zu 713,5 Million Barrel. Die Reserven sind in vier unterirdischen Depots an der Meeresküste der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana gelagert. Sie sind dafür gedacht, während Krisensituationen entstehende Versorgungslücken zu füllen.

Ob das aber ausreicht, die Preisspirale nach unten zu stoppen, bleibt fraglich. Für Entlastung könnte eine schnelle Förderkürzung der OPEC sorgen. Die OPEC+ hatte Mitte April festgelegt, ab Mai 10 Millionen Barrel weniger Öl zu fördern. Eventuell wartet man nicht so lange und beginnt schon in diesem Monat damit.

"Es muss etwas gegen dieses Blutbad unternommen werden", zitiert Dow Jones Newswires einen mit der Angelegenheit vertrauten saudischen Beamter. "Aber es könnte ein bisschen zu spät sein."

Nach einem Vorschlag, der im Königreich geprüft werde, könnte Saudi-Arabien sofort mit den Kürzungen beginnen, hieß es weiter. Eine solche Entscheidung würde jedoch von den rechtlichen Verpflichtungen des Königreichs und den bereits mit den Käufern vereinbarten Lieferungen abhängen, sagte eine mit der Materie vertraute Person. Der Vorschlag, die Kürzungen vorzuziehen, könnte auch in der gesamten OPEC angewendet werden, hieß es weiter.

Im Rahmen des Abkommens, das vor gut einer Woche beschlossen wurde, stimmte Saudi-Arabien zu, seine Produktion als Teil einer breit angelegten Anstrengung zur Ankurbelung der Preise zu senken. Der staatliche Öl-Konzern Saudi Arabian Oil Co. erklärte am Freitag, dass er ab Mai täglich nur noch 8,5 Millionen Barrel Rohöl vermarkten werde, gegenüber 12,3 Millionen Barrel pro Tag Anfang April.

"Anleger, die das Risiko nicht scheuen und kurzfristig auf fallende Kurse setzen wollen, können den Mini-Short von Vontobel mit der WKN VP2VXL kaufen. Der Schein kostet aktuell 7,78 Euro." Das war die Empfehlung von heute Nachmittag. Wer der gefolgt ist, sollte den Stoppkurs auf 10,00 Euro nachziehen und die Gewinne laufen lassen.


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