Volkswagen beendet die wochenlange Hängepartie um die Investitionsplanung. Nachdem sie Mitte November verschoben wurde, steht das Budget für die Jahre 2026 bis 2030 nun fest. Oliver Blume kündigt eine Milliardensumme für Werke, Technik und Batteriezellen an. Doch offen bleibt die Frage, wie groß der finanzielle Spielraum wirklich ist?
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat Oliver Blume das Budget Sonntagszeitung auf 160 Milliarden Euro bis 2030 beziffert. Damit beendete der Volkswagen-CEO die Unsicherheit der vergangenen Wochen. Der Fokus der Investitionen liegt klar auf Deutschland und Europa. Investiert wird in Produkte, Technologien, Produktionsstätten und Infrastruktur. Die Botschaft: Der Konzern stemmt hohe Vorleistungen, um die Transformation zur E-Mobilität zu sichern.
Blume nennt Batteriezellen, Software und autonomes Fahren als Kernfelder. In Salzgitter läuft bereits die erste Zellfabrik an. Es sei zwingend notwendig, die Technologie in Europa selbst zu entwickeln und zu fertigen. Man dürfe nicht vollständig von asiatischen Zulieferern abhängig bleiben.
Investitionsbudget sinkt weiter
Parallel werden die jährlichen Ausgaben im rollierenden Fünfjahresplan neu gesetzt. Für die Jahre 2025 bis 2029 sind 165 Milliarden Euro vorgesehen, für 2024 bis 2028 waren es 180 Milliarden Euro. Die angepassten Zahlen zeigen, wie eng der finanzielle Rahmen geworden ist.
Offen bleibt, ob die Mittel für neue Werke reichen. Ein Audi-Werk in den USA hängt laut Blume von einer umfangreichen staatlichen Förderung ab. Diese gibt es bislang nicht. Die Kalkulation müsse wirtschaftlich tragfähig sein. Die Zölle und der schwache chinesische Markt belasten das Geschäft. Zugleich trägt Volkswagen hohe Kosten für die parallele Entwicklung von Verbrennern und Elektromobilität.
Blume verweist auf Fortschritte beim Sparprogramm. In Deutschland sollen bis 2030 mehr als 35.000 Stellen wegfallen. Die Fabrikkosten wurden bereits deutlich gesenkt. Doch die Belastungen aus China und den USA fressen vieles auf.
Mit dem neuen Investitionsbudget haben Volkswagen, die Tochtermarken und die Zulieferer nun Planungssicherheit. Dass die Ausgaben niedriger als in den letzten Jahren ausfallen, ergibt angesichts der schwindenden Gewinne Sinn. Gut eingesetzt, lässt sich mit den 160 Milliarden Euro dennoch vieles voranbringen. Ein Einstieg bei Volkswagen drängt sich aktuell aber noch nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
Heute, 10:50