Gestern ist auch die Tesla-Aktie im US-Handel deutlich unter Druck geraten. Das war aber nur ein einzelner Tag, an dem es mal Gewinnmitnahmen gab, während der Markt insgesamt schon den dritten Tag hintereinander Schwäche gezeigt hatte. Folglich die die Tesla-Aktie derzeit relativ stark – und liegt auch heute schon wieder im mehr als ein Prozent im Plus.
Trotzdem mehren sich derzeit kritische Analysten-Stimmen. Nach Barclays hat nun auch Morgan Stanley gewarnt. Analyst Adam Jonas stuft Tesla von „Kaufen“ auf „Halten“ ab, erhöht allerdings gleichzeitig sein Kursziel für die Aktie von 200 auf 250 Dollar.
So ähnlich schwankend ist auch die Begründung: Tesla sei zwar ein „KI-Nutznießer“, aber etwas unrealistische Erwartungen hätten dazu geführt, dass die Aktie nach ihrem Anstieg fair bewertet sei. Zwar sei verständlich, dass Teslas Name in der KI-Diskussion falle, aber generative KI sei doch eine andere Sache als autonomes Fahren. Das solle man nicht alles in einen Topf schmeißen. „Während der Markt vielleicht vom Thema KI träumen möchte, würden wir uns darauf vorbereiten, zum Klang einer Autohupe aufzuwachen“, heißt es leicht poetisch von Jonas.
Er habe nicht kommen sehen, dass Tesla sich mehr als verdoppeln würde, während der S&P 500 seit Jahresbeginn 14 Prozent zugelegt hat. Morgan Stanley wolle nun zwar nicht das Ende der Rally ausrufen, aber das Chance-Risiko-Verhältnis sei inzwischen nicht mehr günstig, sondern nur noch ausgewogen.
Tesla bleibe aber eine Pflichtaktie im Autobereich, während sich in der Branche eine der größten industriellen Umwälzungen entwickele, die das Land seit mehr als einem Jahrhundert erlebt hat. Jonas lobt Teslas Fähigkeit im Bereich Lieferkettenmanagement und die relative Margenstärke. Zudem könnten weitere Kooperationen im Batterie-Bereich folgen.
Klar, Neueinsteiger sollten sich vielleicht überlegen, ob sie derzeit bei Tesla noch aufspringen wollen, aber wer bei der AKTIONÄR-Empfehlung dabei ist, steigt noch nicht aus. Die Aktie ist bekannt dafür, in Bullen-Phasen bisweilen unabhängig von fundamentalen Fakten hartnäckig zu steigen und eine regelrechte Kult-Anhängerschaft zu haben. Insofern wäre es eher gewagt, ausgerechnet bei dem gerade wieder relativ trendstarken Wert auf eine Wende zu spekulieren.