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Foto: Airbus
01.02.2022 Martin Mrowka

Airbus: 102 Flugzeuge von Boeing an Araber – na und?

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Airbus

Der erste Belastungsfaktor für Airbus ist vom Tisch. Nach 18 Stunden Verhandlungen haben sich der Flugzeugbauer und die IG Metall auf ein umfangreiches Paket inklusive Standorterhalt geeinigt. Airbus verzichtet unter anderem bis 2030 auf betriebsbedingte Kündigungen. Derweil wendet sich der zerstrittene Großkunde Qatar Airways immer mehr Boeing zu.

Airbus und die IG Metall haben sich heute Morgen auf ein umfangreiches Pakt zur Beschäftigungssicherung an den deutschen Standorten geeinigt. Demnach sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2030 ausgeschlossen. Das Paket sieht auch den Erhalt und die Weiterentwicklung der einzelnen Standorte für acht Jahre vor.

Vorangegangen waren rund zehnmonatige Auseinandersetzungen mit mehreren Warnstreik-Serien und sieben Verhandlungsrunden. Airbus kann nun mit halbjähriger Verzögerung die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen auch in Deutschland in einem neuen Tochter-Unternehmen zusammenfassen.

Betroffen sind nach Angaben von Deutschland-Chef André Walter Teile des größten deutschen Airbus-Standorts Hamburg, das Airbus-Werk Stade sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec (PAG) mit den Standorten Bremen und Nordenham.

Airbus
Rumpf einer A321neo im Airbus-Werk Hamburg-Finkenwerder.

Die noch namenlose Tochter, intern "ASA" genannt, wird ihren Hauptsitz in Hamburg haben und rund 12.000 Beschäftigte. Die neue Gesellschaft für die Montage von Flugzeugrümpfen soll bereits ab 1. Juli 2022 starten.  In Frankreich ist eine vergleichbare Struktur mit der neuen Tochter Airbus Atlantic bereits seit Jahresanfang am Start.

Aufgegeben wurde der ursprüngliche Plan, auch drei der vier PAG-Werke in Augsburg in die "ASA" aufzunehmen. Diese sollen nun gemeinsam mit der defizitären Teilefertigung im vierten Augsburger PAG-Werk und am Standort im niedersächsischen Varel an den mittelständischen Autozulieferer Muhr und Bender KG (Mubea) im nordrhein-westfälischen Attendorn verkauft werden. Von Mubea liege ein "überzeugendes Angebot" vor, teilte Airbus mit.

Airbus-Großkunde Qatar Airways kauft bei Boeing

Die Fluggesellschaft Qatar Airways, mit der Airbus wegen Oberflächenbeschichtung von A350-Fliegern im Clinch liegt, hat derweil beim US-Rivalen Boeing einen Großauftrag unterzeichnet. Die arabische Fluggesellschaft bestellt 50 Frachtversionen des neuen Großraumfliegers 777XF sowie zwei Maschinen der aktuellen Modellserie.

Zudem habe die Airline mit dem US-Konzern vorläufige Kaufvereinbarungen für 25 Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max sowie Optionen für weitere 25 abgeschlossen. Insgesamt beinhaltet der Vertrag 102 Flugzeuge im Wert von 34 Milliarden Dollar. Allerdings sind bei Aufträgen dieser Größenordnung starke Rabatte üblich.

Die Airbus-Aktie reagiert am Dienstag sehr gelassen auf den Konkurrenzauftrag. Vielmehr geht es nach der Einigung mit der Gewerkschaft befreit aufwärts. Mit einem Kurs von 114,04 Euro notiert der DAX-Wert in freundlichem Umfeld zeitweise 1,7 Prozent höher als am Vortag.

Airbus (WKN: 938914)

Mit einem Auftragsbestand von 7.082 Passagierflugzeugen (per Ende 2021) hat Airbus auf absehbare Zeit die Nase deutlich vor Boeing. Der angestrebte Konzernumbau dürfte längerfristig auch Kosteneinsparungen bringen. Mit der nachhaltigen Rückeroberung der 200-Tage-Linie hat sich auch das Chartbild wieder aufgehellt.

DER AKTIONÄR hat ein Airbus-Kursziel von 140 Euro ausgegeben. Anleger bleiben engagiert, sollten ihre Position aber sicherheitshalber mit einem Stopp-Loss bei 95 Euro versehen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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