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19.02.2021 Laurenz Föhn

Facebook: Am Ende gibt es nur Verlierer, oder?

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Facebook

Wer kriegt das Geld aus der digitalen Werbung? In Australien tobt gerade ein Machtkampf zwischen Facebook und der australischen Regierung. Nun hat sich ein weiteres Land eingemischt, das ein Gesetz mit ähnlicher Zielrichtung wie Australien plant. Sollten Anleger jetzt hellhörig werden?

Ein Mediengesetz in Australien soll Werbeeinnahmen gerechter verteilen. Facebook kontert und hat gestern jegliche Inhalte von Nachrichtenseiten blockiert - auch die von Behörden. Dies führte dazu, dass Katastrophenwarnungen oder Informationen zur Coronapandemie stumm geschaltet wurden.

Kanada schließt sich Australien an

Jetzt kündigte Kanada ein ähnliches Vorgehen wie Australien gegen die Plattform an. Der kanadische Kulturminister Steven Guilbeault kritisierte Facebook scharf und betonte, dass sein Land sich nicht in die Knie zwingen lassen werde. "Kanada steht in diesem Kampf in vorderster Reihe", sagte der Minister zu Journalisten.

Seiner Schätzung zufolge könnte der australische Ansatz den kanadischen Verlegern rund 620 Millionen Kanadische Dollar (rund 404 Millionen Euro) jährlich in die Kassen spülen. Das wäre für Facebook bei einem Jahresumsatz von knapp 71 Milliarden Euro und einem Jahresüberschuss von 24 Milliarden Euro relativ gering.

Weitere Länder könnten folgen

Australien und Kanada könnten allerdings nur den Stein ins Rollen gebracht haben. Laut Australiens Ministerpräsident Scott Morrison haben die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs und Indiens ihre Unterstützung in der Angelegenheit ausgedrückt.

Besonders bitter könnte es für Facebook werden, wenn die amerikanische Regierung unter Joe Biden ernst machen würde. DER AKTIONÄR schätzt, dass aufgrund der höheren Nutzeranzahl in den USA ein jährlicher Betrag von ungefähr 3,5 Milliarden Euro für die amerikanischen Verlage rauskommen könnte.

Facebook (WKN: A1JWVX)

Facebook sollte ähnlich wie Google auf Deeskalation setzen und Vereinbarungen mit Medienunternehmen zur Veröffentlichung von deren Inhalten aushandeln. Dies würde für weniger Unruhe und ein besseres Image sorgen. Die Bewertung der Facebook-Aktie ist mit einem 2021er-KGV von 26,8 und 2021er-KUV von 9,1 im historischen Vergleich relativ günstig. Für langfristig orientierte Anleger bieten sich gute Einstiegschancen, da das operative Geschäft weiterhin solide läuft.

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Facebook ist in die Kritik geraten. Bots, Trolle und Fake News sind Synonyme für die Pro­bleme des Konzerns. Spätestens seit Brexit und Trump sehen Nutzer die Reichweite und die Algorithmen mit Argwohn. Einer von Ihnen: Roger McNamee. Einst stolz darauf, zu den ersten Facebook-Investoren zu gehören, ist der Kapitalgeber und Tech-Experte nun zum scharfen Kritiker geworden. In seinem Buch rechnet er mit Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg ab. Ihre Reaktion auf den Missbrauch des sozialen Netzwerks ist seiner Ansicht nach völlig unzureichend und geht am Kern des Problems vorbei: der Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung. „Die Facebook-Gefahr“ ist ein nicht zu überhörender Weckruf – für das Silicon Valley, für die Politik, für uns alle.
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