Die Aktie des größten Unternehmens der Welt hat bislang ein sehr starkes Jahr erlebt und sich dabei in den letzten Monaten von langen gleitenden Durchschnitten entfernt. Ist das bei diesem absoluten Schwergewicht ein Zeichen für eine Überhitzung – oder gerade der Trendindikator schlechthin, der auf noch höhere Kurse hinweist? Anders gefragt, macht es also Sinn, aktuell auf den Trendzug aufzuspringen?
Microsoft: Blue Chips mit eigenen Gesetzen
Nach einer langen Durststrecke in den 2000er-Jahren hat es die Software-Schmiede geschafft, sich erfolgreich auf neuen Wachstumsmärkten zu etablieren. Allen voran der Einstieg in das Cloudgeschäft wurde für Bill Gates und Co. zur Goldgrube. Aus technischer Sicht beträgt der Abstand der Microsoft-Aktie zu ihrer 38-Tage-Linie dabei nur rund ein Prozent, zur 100-Tage-Linie fünf Prozent, zur 200-Tage-Linie allerdings bereits 15 Prozent. Spielt das eine Rolle für eine solch große Aktie? Die folgende, kleine Studie geht dem nach. Sie schaut, wie sich die Microsoft-Aktie in ihrer bewegten Vergangenheit abhängig von ihrem Abstand zur 200-Tage-Linie geschlagen hat:
Die Ergebnisse legen nahe, dass es einen günstigen Bereich für den Abstand von der 200-Tage-Linie bei der Aktie gibt: Ein deutlicher, aber nicht zu steiler Aufwärtstrend. Demnach befinden wir uns noch im grünen Trendbereich. Als Anleger müsste man jedoch vor allem dann sehr vorsichtig werden, wenn die Aktie ihren Weg nach oben jetzt nochmal erheblich beschleunigt und sich also weiter von ihrer 200-Tage-Linie entfernt: In der Vergangenheit war das ein sicheres Zeichen für eine anstehende Korrektur, insbesondere bei einem Abstand über 30 Prozent.
Fazit: Einem Trend zu folgen hat sich bei der Microsoft-Aktie in den meisten Fällen als richtig erwiesen. Nur bei steilen Kursanstiegen in kurzer Zeit sollte man von dieser Strategie abweichen. Derzeit ist diese Situation noch etwas, allerdings nicht mehr sehr weit, entfernt. Eine Seitwärtskonsolidierung über einige Wochen würde bei der Aktie hingegen bereits genügen, um wieder in den optimalen Trendbereich zu gelangen.