Starker Jahresauftakt bei TeamViewer: Der deutsche Software-Spezialist hat mit dem Quartalsbericht die Analystenschätzungen übertroffen. Dank einer anhaltend hohen Nachfrage im Großkundensegment wuchs der Gesamtumsatz deutlich. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr bleibt positiv – doch die Aktie gibt nach.
Das Göppinger Software-Unternehmen präsentierte heute Morgen ein solides Zahlenwerk für das erste Quartal: Der währungsbereinigte Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 190,3 Millionen Euro und übertraf damit die von Analysten prognostizierten 185 Millionen Euro. Größter Wachstumstreiber war erneut das Firmenkundengeschäft, in dem der Umsatz um über 20 Prozent zulegte. Oliver Steil, CEO von TeamViewer, rechnet damit, dass das Enterprise-Geschäft in der zweiten Jahreshälfte wie gewohnt noch weiter anziehen wird.
Das bereinigte EBITDA schlug mit 81,7 Millionen Euro die Erwartungen ebenfalls. Die operative Marge stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozentpunkte auf 43 Prozent und lag somit genau auf dem Zielwert für das Gesamtjahr. Verantwortlich für die verbesserte Profitabilität sind in erster Linie die um 28 Prozent reduzierten Marketingausgaben. Unter dem Strich verdiente TeamViewer 29,6 Millionen Euro – ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Prognose für das Gesamtjahr wurde mit Vorlage der Quartalszahlen bekräftigt: Der Umsatz soll – einschließlich der britischen IT-Tochter 1E – auf 778 bis 797 Millionen Euro steigen, bei stabiler EBITDA-Marge von 43 Prozent. Die Integration der kürzlich übernommenen 1E-Plattform läuft nach Plan und erste gemeinsame Produkte sind bereits auf dem Markt. Die Ankündigung des bisher größten Zukaufs der Unternehmensgeschichte hat die Teamviewer-Aktie im letzten Dezember noch belastet (DER AKTIONÄR berichtete). Inzwischen zeigt sich: 1E verleiht zusätzlichen Schub – vor allem im Großkundengeschäft.
Trotz positiver Geschäftszahlen fällt die Aktie des Software-Anbieters heute um zehn Prozent. Einige Anleger hatten sich offenbar noch mehr erhofft und nehmen nach dem starken Lauf seit Jahresbeginn Gewinne mit. Auch die teure Übernahme von 1E sorgt wohl weiter für Skepsis.
Langfristig dürfte TeamViewer dank seiner starken Stellung im Geschäftsfeld zwar vom Trend zur Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt profitieren. Doch solange sich die Stärke des Unternehmens nicht im Kurs widerspiegelt, beobachten Anleger die Entwicklung von der Seitenlinie aus.