Netflix bringt im Bieterkampf um Warner Bros. ein neues Verkaufsargument ins Spiel: Ein Zusammenschluss mit dessen Streamingdienst HBO Max soll erstmals ein deutlich günstigeres Bundle ermöglichen. Dieser Preisvorteil soll helfen, möglichen kartellrechtlichen Bedenken entgegenzutreten.
Nach Informationen von Reuters hat Netflix in den jüngsten Gesprächen mit Warner Bros. betont, dass ein Zusammenschluss von Netflix und HBO Max erstmals ein gemeinsames, deutlich günstigeres Bundle ermöglichen könnte. Denn: Ein Großteil der HBO-Max-Abonnenten nutzt laut Insidern ohnehin bereits Netflix.
Da beide Plattformen bislang kein gemeinsames Angebot haben, sieht Netflix in einer Bündelung die Chance, die Kosten für viele Haushalte spürbar zu senken.
Riesiges Sortiment
Denn die Übernahme dürfte politisch wie wettbewerbsrechtlich intensiv geprüft werden. Kritiker warnen, dass Netflix mit der riesigen Warner-Bros.-Bibliothek. inklusive HBO-Katalog und DC-Rechten, noch dominanter werden könnte.
„Netflix ist der klare Marktführer beim Streaming nach Abonnentenzahlen", so Bank-of-America-Analystin Jessica Reif Ehrlich. „Doch das Unternehmen hinkt anderen Medienkonzernen hinterher, wenn es um umfangreiche IP-Bibliotheken geht, die für Freizeitparks, Erlebnisse, Broadway-Shows, Gaming und Merchandising genutzt werden konnten."
Paramount und Comcast bleiben zwar ebenfalls im Rennen um WBD. Beide könnten HBO Max nutzen, um ihre eigenen Plattformen auszubauen. Doch nur Netflix kann derzeit ein Bundle in Aussicht stellen, das preislich unter zwei Einzelabos liegt und auf eine bereits hohe Kundendurchdringung trifft.
Das billigere Angebot könnte Netflix deutlich Siegchancen im Übernahmebattle einräumen. Welche Chancen und Risiken für Netflix hinter dem Deal stecken, hat DER AKTIONÄR bereits aufgeschlüsselt. Investierte Anleger bleiben an Bord.
03.12.2025, 13:40