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13.02.2022 Martin Mrowka

Werden DAX und Co zwischen Ukraine-Konflikt und steigenden Zinsen 'zerquetscht'?

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DAX

Aus Sicht des Westens dürfte eine Invasion der Ukraine kurz bevorstehen, Russland spricht von "Alarmismus". Neben diesem Krisenherd halten steigende Kapitalmarktzinsen die Aktienmärkte in Schach. Zudem blicken Börsianer gespannt auf neue Konjunkturdaten und die Fortsetzung der Berichtssaison. Der Wochenausblick.

Der DAX hat sich am Freitag mit kleinen Kursverlusten ins Wochenende verabschiedet. Inflations- und Zinssorgen haben die Märkte im Griff. Der Xetra-Schluss-Stand von 15.425 Punkten bedeutet eine Wochenbilanz von immerhin plus 2,2 Prozent.

Nachbörslich rutschte der Late-DAX allerdings mit der Zuspitzung der Lage um Russland und die Ukraine noch deutlich ab. Um 22 Uhr stand der Leitindex bei 15.174 Punkten. Der Broker IG taxierte den Weekend-DAX am Sonntag-Morgen nun bei etwa 15.190 Punkten.

Der MDAX der mittelgroßen Werte ging im Xetra-Handel bei 33.403 Zähler ins Wochenende – ein Wochen-Plus von einem Prozent.

Im DAX scheint derzeit die Zone um 15.000 Punkten als gute Unterstützung zu dienen. Oberhalb von 15.500 Punkten engen charttechnische Widerstände den Spielraum ein. Immerhin: Ein 'Todeskreuz' mit dem Schneiden von GD50 und GD200 konnte bislang vermieden werden (siehe Chart). 

DAX (WKN: 846900)

An den internationalen Aktienmärkten war es infolge des Inflationsschubs in den vergangenen Wochen eher bergab gegangen. Vor allem Technologiewerte gerieten stärker unter Druck. Diese Unternehmen sind im Vergleich zu ihren Gewinnen oftmals sehr hoch bewertet. Steigen die Zinsen, leidet die Attraktivität solcher Werte besonders. Denn bei höheren Zinsen sind Gewinne, die vielleicht einmal in ferner Zukunft erzielt werden, aus heutiger Sicht weniger wert.

"Immer noch gibt es viel Bewegung an den Finanzmärkten und immer noch scheint nicht ganz klar, wohin die Reise geht", schrieben die Experten der Helaba in ihrem Ausblick. Zinserhöhungs- und Inflationserwartungen sowie die transatlantischen Spannungen mit Russland seien Themen, die die Unsicherheit hoch hielten.

Was passiert in der Ukraine?

Freitagabend flüchteten Anleger vor allem wegen des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts aus risikoreichen Aktien in als sicher empfundene Häfen wie Staatsanleihen und Gold oder Währungen wie den Yen und den US-Dollar.

Laut USA soll ein Einmarsch Russlands in die Ukraine unmittelbar bevorstehen. In diesem Fall wollen die EU und die USA mit harten Sanktionen reagieren. Die EU-Kommission bekräftigte in einem Statement, "dass die Sanktionen den Finanz- und Energiesektor sowie die Ausfuhr von Hightech-Produkten betreffen würden".

Der Kreml hat die US-Warnungen über einen möglicherweise bevorstehenden russischen Angriff auf die Ukraine als Spekulationen abgetan.

Derweil bereitet sich die EU darauf vor, dass Russland Lieferung von Erdgas nach Europa unterbricht. Man sei mit Partnern im Kontakt ein "zusätzliche Erdgas-Versorgung" sicherzustellen, hieß es aus der Kommission. Die Preise für Gas und Rohöl zogen am Freitag kräftig an.

Zudem leiden die Aktienmärkte unter der Aussicht auf steigende Leitzinsen. Zwischenzeitliche Kursanstiege wurden dabei tendenziell genutzt, um Gewinne zu realisieren.

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Fed-Protokoll im Fokus

Spannung verspricht nun das Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung, das am Mittwoch veröffentlicht wird. Es sollte den Anlegern weiter Hinweise auf den geldpolitischen Straffungskurs der Fed geben. Laut dem Analysten Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets dürften die Notenbanker erkannt haben, dass der Markt die heftige Zuspitzung der Leitzinserwartungen aktuell sehr gut verträgt.

"Deshalb könnte es sich tatsächlich als die richtige Strategie herausstellen, jetzt sofort die Zinsen zu erhöhen, anstatt noch mehrere Wochen zu warten und das Risiko einzugehen, dass sich das Wachstum abschwächt", schrieb der Experte.

Verbesserte Einzelhandels-Umsätze erwartet

Neben dem geldpolitischen Aspekt stehen in der neuen Woche weitere Unternehmens-Bilanzen und Konjunkturdaten im Fokus. Beim US-Einzelhandelsumsatz am Mittwoch erwartet die Commerzbank nach den schwachen Dezember-Zahlen im Januar eine spürbare Erholung. Damit dürfte auch der private Konsum insgesamt wieder zugelegt haben, schreiben die Experten im Ausblick auf die Woche. Preissteigerungen dürften das Umsatzplus aufgebläht haben.

Zudem dürfte der Dienstleistungssektor, der in den Einzelhandelszahlen nur über die Restaurantumsätze eingeht, im Januar wegen der Omikronwelle wohl geschrumpft sein. Die robuste Erholung am Arbeitsmarkt sollte aus Sicht der Commerzbank aber in jedem Fall dafür sorgen, dass der private Verbrauch 2022 ein Konjunkturmotor bleibt. Aus deutscher Sicht dürften die ZEW-Konjunkturerwartungen für Februar am Dienstag die Kurse bewegen.

Berichtssaison setzt sich fort

Auch frische Unternehmenszahlen dürften für Aufmerksamkeit sorgen. Aus dem DAX berichtet am Mittwoch der Triebwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Am Donnerstag sind der Flugzeugbauer Airbus und der Labor-Zulieferer Sartorius mit Jahreszahlen an der Reihe sowie am Freitag der Versicherungskonzern Allianz.

Unter anderem auch folgende internationale Unternehmen legen ihre Geschäftszahlen vor: Air Liquide, Carrefour, Cisco Systems, Commerzbank, Deere & Co, Kering, Kraft Heinz, Nestlé, Nvidia, Renault und Walmart.

Zuletzt hatten Unternehmenszahlen an den Märkten für deutliche Kursausschläge gesorgt, sowohl bei positiven Überraschungen als auch bei Enttäuschungen.

In der vergangenen Woche waren folgende Artikel überdurchschnittlich gesucht bei www.deraktionaer.de:

DER AKTIONÄR 07/22
Neu: DER AKTIONÄR 07/22

(Mit Material von dpa-AFX)

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