Die US-Wirtschaft hat im zweiten Quartal deutlich an Tempo gewonnen: Das Bruttoinlandsprodukt stieg laut Erstschätzung um drei Prozent annualisiert – deutlich mehr als die erwarteten 2,6 Prozent. Im Vorquartal war die Wirtschaftsleistung noch um 0,5 Prozent geschrumpft.
Auch der private Konsum, der über zwei Drittel der US-Wirtschaft trägt, zog wieder an – von schwachen 0,5 auf 1,4 Prozent. Der PCE-Kernpreisindex, die für die US-Notenbank entscheidende Inflationskennziffer, sank auf 2,5 Prozent nach zuvor 3,5 Prozent.
Ein weiteres Signal für die Widerstandskraft der US-Konjunktur kam vom Arbeitsmarkt: Laut dem Dienstleister ADP wurden im Juli 104.000 neue Stellen in der Privatwirtschaft geschaffen – deutlich mehr als die erwarteten 76.000. Nach dem Stellenrückgang im Juni deutet das auf zunehmenden Optimismus der Unternehmen hin. Die offiziellen Arbeitsmarktdaten folgen am Freitag.
Ökonomen sprechen von einem Signal der Stärke – aber auch von einem Dämpfer für Zinsspekulanten. Denn obwohl die Inflation spürbar zurückgeht, zeigt die Wirtschaft eine überraschende Widerstandskraft. Das erschwert der Fed die Entscheidung über eine baldige Lockerung der Geldpolitik. An den Märkten überwiegt entsprechend die Vorsicht: Die Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq treten nahezu auf der Stelle, der Dow liegt leicht im Plus. Anleger rechnen zunehmend damit, dass die Zinsen länger hoch bleiben könnten.
30.07.2025, 14:35